EHEC: EU verhängt Import-Verbot für ägyptische Sprossensamen
Archivmeldung vom 06.07.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts des sich erhärtenden Verdachts, dass die EHEC-Epidemie durch ägyptische Sprossensamen ausgelöst wurde, hat die Europäische Union (EU) am Dienstag ein Importverbot verhängt. Demnach dürfen bestimmte Samen und Bohnen zur Sprossenzucht ab sofort nicht mehr aus Ägypten eingeführt werden. Das Verbot gilt bis Ende Oktober.
Zudem sollen alle Bockshornkleesamen eines bestimmten ägyptischen Exporteurs, die zwischen 2009 und 2011 ausgeliefert worden sind, vernichtet werden, so die EU-Kommission. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnt zudem weiterhin vor dem Verzehr von rohen Sprossen. Es gilt mittlerweile als nahezu sicher, dass die aus Ägypten stammenden verunreinigten Samen, aus denen in einem niedersächsischen Gartenbetrieb Sprossen hergestellt wurden, der Auslöser der vermehrten EHEC-Infektionen sind. Wann genau, der EHEC-Erreger die Sprossen verunreinigt hat, ist jedoch weiterhin unklar.
Dem Robert-Koch-Institut sind in Deutschland bislang insgesamt 4.086 EHEC- oder HUS-Fälle übermittelt worden, darunter 49 Todesfälle. Das EHEC-Bakterium kann das Hämolytisch-Urämische-Syndrom (HUS) auslösen, Symptome sind wässriger oder blutiger Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen. Bei einem besonders schweren Krankheitsverlauf droht Nierenversagen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur