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Bier wird zum Luxusgut: Kostet die halbe Maß bald 7,50 Euro?

Archivmeldung vom 08.02.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de
Bild: Tim Reckmann / pixelio.de

Auch der Deutschen liebstes angestammtes Nationalgetränk, der Gerstensaft, bleibt von der fast überall zu beobachtenden Preisexplosion nicht verschont. Carlsberg und die Brauereien Warsteiner, Bitburger und Veltins haben die Bierpreise in diesem Monat bereits drastisch erhöht. Dies dürfte jedoch noch lange nicht das Ende sein. Bier wird allmählich unerschwinglich – und zunehmend schließen etliche Traditionsbrauereien für immer ihre Pforten. Das berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Während man zuletzt schon 3,50 bis 3,90 Euro für einen halben Liter Bier hinblättern musste, haben erste Brauereien noch vor Ostern eine mögliche Erhöhung auf fünf Euro angekündigt. Nach Ansicht von Branchenkennern könnte dieser Preis bis Jahresende jedoch sogar auf 7,50 Euro klettern – denn die ständig steigenden Energiekosten können nur noch durch Weitergabe an die Kunden kompensiert werden.

Von Braumalz bis Glas: Alles verknappt oder zu teurer

Die Teuerung resultiert aber nicht nur aus den aberwitzigen, politisch vorsätzlich in die Höhe getriebenen Kosten für Gas und Strom: Laut Holger Eichele, dem Chef des Deutschen Brauer-Bundes, haben sich auch die Rohstoffpreise bei den Zutaten massiv erhöht; bei Hopfen sind es etwa bis zu 35 Prozent Teuerung, bei Braumalz und Kohlensäure sogar bis zu 90 Prozent. Neuglas kostet um bis 70 Prozent mehr und Bierdeckel gar bis zu 120 Prozent mehr. Daraus resultieren die schrittweise immer weiter steigenden Bierpreise.

Mancherorts haben Betriebe die Standardgebinde und Biergläser bereits verkleinert oder verkaufen keine 0,5-Liter-Flaschen, sondern nur mehr 0,33-Liter-Flaschen. Eichele erklärt, viele Brauereien hätten die Corona-Erfahrungen für sich nutzen können, wenn die Dimensionen heute auch „ungleich größer“ seien: „Wir arbeiten seit nunmehr fast drei Jahren in einem permanenten Krisenmodus. Kostensteigerungen und unerwartete Engpässe in den Lieferketten begleiten uns schon seit Beginn der Pandemie. Die völkerrechtswidrige Invasion Russlands in der Ukraine hat die Probleme nochmals verschärft. Heute jedoch ist die Brauwirtschaft deutlich resilienter als früher“, sagte er weiter.

Zumutungen für Verbraucher

Und Wolfgang Koehler, Chef der Darmstädter Privatbrauerei, klagte: „Die derzeitigen Kostensteigerungen für Brauereien sind eine kaum zu bewältigende Herausforderung und folgen unmittelbar der Corona-Krise, die uns Brauereien bereits total ausgezehrt hat.“ Nach den „extremen“ Kostenerhöhungen werde es nunmehr „unabdingbare Preiserhöhungen“ beim Fassbier geben. Auch der Preis für den Kasten im Supermarkt werde spürbar steigen, kündigt er an: „Anderenfalls müssten sich viele Verbraucher von ihren bisherigen Lieblingsbieren verabschieden.“ 

Ob die deutschen Verbraucher tatsächlich bereit sein werden, bald schon 7,50 Euro für ein Bier zu bezahlen, ist jedoch sehr unwahrscheinlich. Daher ist zu befürchten, dass die Prophezeiung von Stefan Fritsche, des Chefs der Klosterbrauerei Neuzelle, eintreten wird: In Weiterführung der Produktionsschließungen seit Coronaausbruch geht dieser davon aus, dass sich das fatale „deutschlandweite Brauereisterben“ fortsetzen wird – und am Ende nur noch Konzern-Großbrauereien übrigbleiben werden."

Quelle: AUF1.info

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