SPD-Konservative: Bei rot-grünem Wahlsieg kein fleischloser Kantinentag
Archivmeldung vom 06.08.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes Kahrs, hat für den Fall einer rot-grünen Regierungsübernahme der Grünen-Idee eines fleischlosen Tags in Kantinen eine klare Absage erteilt. "Ich weiß nicht, was die Freunde von den Grünen geritten hat, aber zwischen Werben und Zwang besteht ein Unterschied. Kein Gesetzgeber hat mir vorzuschreiben, ob ich fleischlos oder etwas mit Fleisch esse", sagte Kahrs "Handelsblatt-Online". "So einen Unsinn wird es mit der SPD nicht geben." Jeder Mensch entscheide selbst, wie er sich ernährt.
"Man kann Tipps geben, Gefahrstoffe verbieten, aber Gängelung geht nicht", sagte Kahrs weiter. "Es kann gerne überall auch fleischlose Gerichte geben, aber die Wahlfreiheit muss gegeben sein. Was ich wann esse, entscheide ich selber."
Nach den Vorstellungen der Grünen soll ein sogenannter Veggie-Day in den Kantinen einmal in der Woche an die Tradition eines fleischlosen Freitags anknüpfen und die Gesundheit sowie den Tier- und Klimaschutz fördern. Diese Forderung wurde bereits Ende April im Wahlprogramm festgeschrieben. In Rheinland-Pfalz haben sich SPD und Grüne schon 2011 in ihrem Koalitionsvertrag "im Sinne des Klima- und Tierschutzes" für einen fleischlosen Tag in der Woche ausgesprochen.
CDU-Politiker Fuchs kritisiert "Veggie Day"-Pläne der Grünen scharf
Der stellvertretende Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs (CDU), hat den von den Grünen geforderten fleischlosen Tag in Deutschlands Kantinen, der einmal pro Woche stattfinden soll, scharf kritisiert. "Die Grünen maßen sich wieder einmal an zu entscheiden, was gut für die Menschen ist und was schlecht. Getreu dem Motto: Was nicht ins Weltbild passt, wird verboten", sagte Fuchs am Dienstag in Berlin. Die Bürger wüssten aber, "was gut für sie ist und was nicht", so der CDU-Politiker weiter. Die "grünen Volkserzieher" würden sich mit dem "Veggie Day" anmaßen, zu entscheiden, was gut für die Menschen sei und was schlecht. "Es geht ihnen nicht um den freien, mündigen Bürger, sondern um eine ideologische Umerziehung." Wenn die Minderheit der Mehrheit vorschreibe, wie sie zu leben hat, bleibe die Freiheit der Bürger auf der Strecke, erklärte Fuchs.
Quelle: dts Nachrichtenagentur