Frische Aroniabeeren in kleinen Mengen unbedenklich - Gesundheitliche Vorteile überwiegen
Archivmeldung vom 11.08.2010
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtAroniabeeren sollten niemals roh gegessen werden. Diese Schlussfolgerung wurde aufgrund einer aid-Meldung im PresseInfo Nr. 28 über Aroniabeeren gezogen, in der auf den geringen Blausäuregehalt der frischen, unverarbeiteten Beeren hingewiesen wurde. Der Verzehr kleinerer Mengen roher Beeren ist aber durchaus unbedenklich.
Nach Literaturangaben enthalten rohe Aroniabeeren etwa 0,6 bis 1,2
Milligramm pro 100 Gramm an Zuckermoleküle gebundene Blausäure. Der
größte Anteil liegt wohl in den kleinen Kernen vor, die aber
normalerweise nicht vollständig zerkaut werden, was die Blausäure erst
freisetzen würde. Der Verzehr einer kleinen Portion frischer Beeren ist
damit als unbedenklich anzusehen.
Zum Vergleich: Der Blausäuregehalt von süßen Aprikosenkernen, die als
Snack angeboten werden, liegt im Mittel bei 2,4 Milligramm pro 100
Gramm. Da frische Aroniabeeren aufgrund des hohen Gehaltes an
Polyphenolen - die ja den gesundheitlichen Wert dieser Früchte
ausmachen - und organischen Säuren einen herb-säuerlich,
adstringierenden Geschmack aufweisen, ist der Frischverzehr ohnehin
kein Genuss.
Übrigens: Blausäure ist, gebundenen an Zuckermoleküle, in vielen
pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Bis auf wenige Ausnahmen sind die
enthaltenen Mengen dieser cyanogenen Glycoside jedoch meist so gering,
dass sie für den Menschen unbedenklich sind. Unser Organismus verfügt
über effiziente Mechanismen, um die daraus freigesetzten kleinen
Blausäuremengen wirksam und schnell zu entgiften. Enthalten
Lebensmittel höhere Gehalte an gebundener Blausäure, kann diese durch
Erhitzen weitgehend minimiert werden.
Das heißt, in getrockneten Aroniabeeren, die thermisch behandelt
wurden, Saft, Konfitüre usw. sind die Gehalte an (gebundener und
freier) Blausäure nochmals niedriger als in den rohen Früchten.
Quelle: aid