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Einreiseverbot für Erntehelfer gefährdet die Ernte 2020 und 2021

Archivmeldung vom 01.04.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Am Ende kommt die BRD auf das gleiche Ergebnis wie die DDR (Symbolbild)
Am Ende kommt die BRD auf das gleiche Ergebnis wie die DDR (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Frutania, einer der größten Lieferanten von Beerenobst, Spargel sowie Kern- und Steinobst, Tomaten und Gemüse für den Lebensmitteleinzelhandel (LEH), sieht durch den von der Bundesregierung angeordneten Einreisestopp für Erntehelfer gravierende Probleme in der Versorgung von frischem Obst und Gemüse in Deutschland.

Die Produktion steht in den Startlöchern für die kommende deutsche Saison, durch die fehlenden Erntehelfer sieht Frutania allerdings die Versorgung in hohem Maße gefährdet. Geschäftsführer Markus Schneider sieht einen Engpass auf Deutschland zukommen, der nicht nur 2020 sondern vielmehr auch in den nächsten Jahren spürbar sein wird: "Unsere angeschlossenen Betriebe können im Moment Ihre Ernte nicht einbringen und bestellen heute keine Pflanzen mehr für nächstes Jahr, da sie in der Ungewissheit der aktuellen Lage nicht in finanzielle Vorleistung für nächstes Jahr gehen können." Der Import von Waren aus dem benachbarten Ausland ist nicht oder nur teilweise gesichert.

Der hohe regionale Versorgungsgrad in den Monaten April bis September wird demzufolge in den Supermärkten zu leeren Regalen im Obst und Gemüsesegment führen.

Die Firma Frutania versteht sich als Bindeglied zwischen der Produktion von Obst und Gemüse und dem Lebensmitteleinzelhandel. Markus Schneider - selbst gebürtig aus einer Obstproduzentenfamilie - weiß um die wirtschaftlichen Folgen für die Betriebe: "Die Situation ist für die Landwirte existenzbedrohend, die Saison ist vorbereitet, die Pflanzen für dieses Jahr gepflanzt und kurz vor der Blüte bzw. Ernte. Die Kosten der Produktion haben sich allerdings durch die komplexeren Betriebsabläufe aufgrund der zusätzlichen Hygieneanforderungen und der Knappheit an Arbeitskräften deutlich erhöht. Zusätzlich droht nun ein Totalausfall der Einnahmen, falls die Ernte nicht eingebracht werden kann." Frutania hat die Probleme beider Seiten im Blick: "der Lebensmitteleinzelhandel steht vor dem Problem der Warenverknappung, daher ist mit stark ansteigenden Preisen für Obst und Gemüse zu rechnen", so Markus Schneider. Frutania ist ein regional wie international agierendes Unternehmen. Den mehr als 150 Frutania angeschlossenen landwirtschaftlichen Betrieben werden ca. 10.000 Saisonarbeitskräfte fehlen.

Quelle: Frutania GmbH (ots)


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