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foodwatch: Schlachtabfälle einfärben und Entsorgungsnachweise einführen

Archivmeldung vom 29.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Schlachtabfälle sollten mit Lebensmittelfarbe eingefärbt und für abgelaufene Lebensmittel sollten Entsorgungsnachweise erbracht werden. Das sind zwei Maßnahmen, die foodwatch anlässlich des aktuellen Gammelfleischskandals vorschlägt.

Die Verbraucherrechtsorganisation hatte bereits im Februar auf die Sicherheitslücken beim Umgang mit Schlachtabfällen aufmerksam gemacht. "Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer setzt die bekannten, sinnvollen Maßnahmen seit Monaten nicht um", sagte Matthias Wolfschmidt, Veterinärmediziner bei foodwatch.

Für den sicheren Umgang mit abgelaufenen Lebensmitteln und tierischen Abfällen müssten laut foodwatch neben der Einfärbung roher Schlachtabfälle nachprüfbare Entsorgungsnachweise für die gesamte Lieferkette vorliegen. Hersteller müssten für die belegbare Entsorgung oder Verwertung aller tierischen Abfälle und Nebenprodukte mit in die Haftung genommen werden, vergleichbar mit der Entsorgung von gefährlichen Industrieabfällen. In diesem Zusammenhang solle in jedem Lebensmittelbetrieb ein persönlich haftender "Abfallbeauftragter" benannt werden. "In der Chemieindustrie sind derartige Maßnahmen längst Standard", sagte Matthias Wolfschmidt. "Es ist höchste Zeit, dass auch die Lebensmittelwirtschaft Verantwortung für die ordnungsgemäße Entsorgung abgelaufener Lebensmittel und Schlachtabfälle übernimmt."

Allerdings, so Wolfschmidt, würde die Fleischwirtschaft diese Verantwortung nicht freiwillig übernehmen. Dazu müsse sich der Bundeslandwirtschaftsminister mit der Industrie anlegen. Seine bislang betriebene Symbolpolitik reiche nicht aus. "Horst Seehofer hat die Riesenchance nicht genutzt, während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft den flächendeckenden Missbrauch im Handel mit Schlachtabfällen wirkungsvoll einzudämmen", kritisierte Wolfschmidt.

Quelle: Pressemitteilung foodwatch e.V.


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