Verbraucherschützer attackieren Lebensmittelindustrie - "Preissteigerungen sind ungerechtfertigt"
Archivmeldung vom 20.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAngesichts weiterer Preiserhöhungen für Lebensmittel übt der Bundesverband der Verbraucherzentralen scharfe Kritik an der Lebensmittelindustrie. Vorstand Gerd Billen sagte der "Saarbrücker Zeitung": "Die Lebensmittelbranche läuft Gefahr, in das gleiche kommunikative Desaster zu geraten wie die Energieversorger." Die Preissteigerungen bei Fleisch seien ebenso ungerechtfertigt wie die bei Milch und Butter.
"Wir glauben, dass im Windschatten der Diskussion viele
Unternehmen versuchen, den einen oder anderen Euro aufzuschlagen",
kritisierte Billen. Die Lebensmittelbranche sei deshalb gefordert,
genau darzulegen, warum Preissteigerungen notwendig seien. "Dem
Verbraucher kann ich nur raten, jetzt mehr denn je an der Ladentheke
zu vergleichen."
Halte der Trend an, stehe die Politik in der Pflicht, Sozialleistungen entsprechend anzupassen: "Auch sozial schwache Haushalte müssen sich qualitativ gute Lebensmittel leisten können", forderte Billen. Zugleich betonte er, es gebe eine "zunehmende Konkurrenz von Brot und Energie, von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen". Die Europäische Union müsse daher jetzt die Subventionierungen und Quotierungen ihrer Agrarpolitik auf den Prüfstand stellen. "Was bringt uns am Ende finanziell und ökologisch vorteilhafter Sprit, wenn als Kehrseite der Medaille die Preise für Lebensmittel steigen und deren Qualität sinkt", so Billen.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung