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Wurst-Fabrikantin sieht Veggie-Thema "wieder auf Sparflamme, und das ist auch gut so"

Archivmeldung vom 18.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thomas Weiss / pixelio.de
Bild: Thomas Weiss / pixelio.de

Der Boom von Fleischersatz-Produkten ist nach Überzeugung von Sarah Dhem, Präsidentin des Bundesverbandes der Fleischwarenindustrie, mit der Corona-Krise vorüber. Im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte Dhem über Veggie-Burger und Co.: "Wenn wirkliche Probleme auftauchen, haben die Menschen anderes zu tun, als sich intensivst auf moralischer Ebene mit ihrer Ernährung auseinanderzusetzen. Das Thema läuft jetzt wieder auf Sparflamme, und das ist auch gut so."

Der Hype um veganen Fleischersatz sei zwar vor der Krise groß, der Absatz der Fleischalternativen aber vergleichsweise gering gewesen. Dhem sagte, sie mache sich keine Sorgen, dass die Ersatzprodukte eines Tages traditionelle Fleischwaren verdrängen könnten. "Gucken Sie sich doch mal die Zutatenliste vieler veganer Produkte an.

Da sind unsere Fleischprodukte deutlich nahrhafter, und spätestens beim Thema Genuss liegen wir mit Wurst und Fleisch dann vorne", sagte Dehm. Die Chefin eines mittelständischen Fleischwarenherstellers aus Niedersachsen betonte, wenn ihre Branche auf aktuelle Debatten wie die ums Tierwohl gute Antworten finde, "dann gibt es kein gutes Argument mehr, das gegen Fleischkonsum spricht."

Die Wurst- und Fleischwarenproduzenten in Deutschland hätten indes kaum von den Corona-Hamsterkäufen der vergangenen Monate profitiert. Dhem sagte, vom Mehr-Umsatz sei wenig übrig geblieben: "Unterm Strich gab es zwar anfangs eine höhere Nachfrage. Aber alles, was gehamstert wurde, muss auch irgendwann aufgegessen werden. Das drückt jetzt den Absatz." Zudem sei die Produktion unter Corona-Bedingungen teurer. Die Preise für Fleischprodukte seien aber anders als bei Klopapier oder Mundschutz nicht angehoben wurden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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