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US-Wissenschaftler produzieren "gesunden" Zucker

Archivmeldung vom 01.08.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kulika Chomvong (links) und Chaeyoung Shin im Labor. Bild: Or Weizman
Kulika Chomvong (links) und Chaeyoung Shin im Labor. Bild: Or Weizman

"Wir entwickeln eine Zuckerart, die gesünder ist und gesündere Produkte ermöglicht", sagen Kulika Chomvong und Chaeyoung Shin von der University of California. Es handelt sich um prebiotischen Zucker, der Ballaststoffe enthält, die für eine normale Verdauung wichtig sind. Es handelt sich um biotechnisch hergestellten Milchzucker, der mit dem in der Milch von stillenden Frauen identisch ist.

"Wir haben Hefe genetisch verändert, um diese Zuckerart in Fermentern herzustellen", sagen die Forscherinnen. Die beiden arbeiten nicht nur an der Hochschule, sondern auch bei Sugarlogix, einer Ausgründung der Universität. Die biotechnische Herstellung des prebiotischen Zuckers mit Hefe ist nicht die einzige Möglichkeit, aber die sicherste. Es geht auch mit dem Bakterium E. coli, doch diese Art der Herstellung beinhalte Risiken. Es ist natürlicherweise im menschlichen Darm vorhanden. Dort bildet es Enterotoxine, die dann im Übermaß Durchfall auslösen.

Werden manipulierte E. coli zur Herstellung von prebiotischem Zucker genutzt, können sich ebenfalls Enterotoxine bilden, die mühsam herausgefiltert werden müssen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass Rückstände bleiben. Beim Einsatz von Hefe sind keine zusätzlichen Reinigungsschritte nötig, sodass der Herstellungsprozess billiger wird. Im Übrigen könnte die Akzeptanz des prebiotischen Zuckers leiden, wenn er mithilfe eines Bakteriums hergestellt wird, das Krankheiten auslösen kann, meinen die Forscherinnen.

Industrieller Maßstab als Ziel

Am Ende steht ein Pulver, das normalem Zucker ähnelt, chemisch aber eine andere Zusammensetzung hat. Er ist aber nicht so süß. Aber er könnte einen Teil des Zuckers ersetzen, der heute in der Nahrung für Babys und Kleinkinder enthalten ist. Das könnte den Kindern auch zugute kommen, wenn sie größer sind. Ihre Darmflora könnte ausgeglichener sein. "Wir sind ganz sicher, dass unser Produkt viele positive Auswirkungen auf Erwachsene hat", sagt Shin. Derzeit ist die Produktionskapazität noch bescheiden. Sugarlogix betreibt in einem Labor der UC Berkeley mehrere Fermenter mit einem Volumen zwischen 500 Millilitern und zehn Litern. Ziel ist es, den prebitioschen Zucker im Tonnennmaßstab herzustellen.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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