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Mehr Genuss? Kann man lernen!

Archivmeldung vom 05.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Wort & Bild Verlag Fotograf: Wort & Bild Verlag
Bild: Wort & Bild Verlag Fotograf: Wort & Bild Verlag

Ernährungspsychologen wissen: Genuss und Gesundheit gehören zusammen. Genießer bewegen sich mehr und essen ausgewogener. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ausdrücklich, achtsam zu essen und zu genießen. Nicht starre Regeln, sondern gute Gefühle fördern ein gesünderes Essverhalten. Das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber" zeigt, wie Sie ganz leicht mehr Genuss lernen.

Wer langsam isst, fühlt sich wohler

Zum Beispiel dadurch, dass man sich beim Essen mehr Zeit nimmt. "Kauen Sie jeden Bissen bewusst 20- bis 30-mal, Besteck zwischendurch beiseitelegen", rät Claudia Scheidler, Diplom-Ökotrophologin aus München. So schmeckt eine Möhre intensiver, wenn man sie gut kaut und eine Zeit lang im Mund behält. Mit der Zeit nimmt man einerseits ihre Süße wahr, andererseits werden auch ihre Aromen frei und erreichen von hinten die Nase. Sprich: Die Möhre zeigt, was wirklich in ihr steckt. Ein weiterer Pluspunkt: Wer langsam isst, hört rechtzeitig auf und fühlt sich wohler. Denn das Sättigungsgefühl setzt erst nach 15 Minuten ein. Ein Schnellesser hat dann schon über seinen Hunger hinaus gegessen. Und weil die Verdauung bereits im Mund beginnt, beugt man mit langsamem Essen auch Völlegefühl vor.

Doch Genussfähigkeit hat nicht nur mit Essen zu tun. "Genießen heißt, sich etwas Gutes zu tun und gut für sich zu sorgen", sagt Jutta Kamensky, die Psychologen und Ernährungsfachleute zu Genusstrainern ausbildet. "Und wenn es Seelenhunger ist, Alternativen zu kennen, was ich sonst tun kann, damit es mir besser geht." Seelenhunger - das kann beispielsweise Stress oder Langeweile sein, Frust, Trauer, Alleinsein. Genuss sei beispielsweise auch: in den blauen Himmel blicken, die warme Sonne auf der Haut spüren, an einer Rose riechen. "Ich muss nur eine Wahrnehmung dafür haben", betont die Genusstrainerin.

Genuss braucht auch Zeit für Vorfreude

Diese Wahrnehmung lässt sich lernen, erklärt Jutta Kamensky: "Den Blick einfach mal öffnen für die anderen schönen Dinge auf dieser Welt. Und dann abgleichen, was tut mir gut, was mag ich, was eher weniger." Beim Genusstraining gehe es darum, einen "Vorrat an Genussmomenten" zu sammeln, auf den man zurückgreifen kann. Und, so Kamensky, auch die Haltung zu entwickeln, sich etwas Gutes tun zu dürfen. Zum Genusstraining gehört aber auch, die Befriedigung von Bedürfnissen aufschieben zu lernen. Denn Genuss braucht auch genussfreie Zeiten, in denen man Vorfreude kultivieren kann.

Quelle: Wort & Bild Verlag - Gesundheitsmeldungen (ots)

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