Fruchtsaftverband erwartet eine niedrige Streuobsternte 2015
Archivmeldung vom 31.07.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn diesem Jahr ist mit einer Ernte von ca. 450.000 Tonnen Streuobstäpfeln zu rechnen, so die aktuelle Schätzung des Verbandes der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF). Das ist im Vergleich zu dem erntestarken Jahrgang 2014 ein niedrigerer Ertrag, bestätigt VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger in Bonn. Damit macht sich die sogenannte Alternanz, also die sich abwechselnden guten und schwachen Erntejahre, nach nur leichten Ausprägungen in den Jahren 2010 bis 2012, jetzt wieder deutlich bemerkbar.
Das Frühjahr begann mit einer guten Blüte und trotz eines geringeren Bienenflugs konnten zahlreiche Blüten befruchtet werden. Es folgte insbesondere in den Wochen mit hohen Temperaturen der so genannte "Junifall", der sich jedoch weit in den Juli fortsetzte. Dieses Phänomen ist vorwiegend durch die große Hitze und die unzureichende Wasserversorgung bedingt. Bei dieser natürlichen Erscheinung trennt sich der Baum von allen Früchten, die er nicht versorgen kann. Die am Baum verbleibenden Äpfel werden dadurch größer. Ein Zentimeter Durchmesser pro Apfel bei der Ernteschätzung entspricht einer 30 prozentigen Gewichtserhöhung bei der Ernte. Die geschätzte Erntemenge kann demnach eventuell noch nach oben korrigiert werden.
Apfelernteschätzung per Sehrohr
Der VdF gibt über die sogenannte Kelterapfel-Behangdichtenschätzung seit 1996 Prognosen für die Apfelernte ab. Damit erhalten die Fruchtsafthersteller jedes Jahr einen wichtige Informationen zur Einschätzung der Erntesituation in ihrer und in anderen Regionen. Zusätzlich ist sie die Grundlage für die bundesweite Ernteschätzung. Die vom VdF eingesetzte Bavendorf'sche Schätzmethode wurde von Prof. Fritz Winter und Dr. Helmut Janßen im Obstbaukompetenzzentrum Bavendorf am Bodensee entwickelt.
Guck mal, wer da guckt
Was aussieht wie das Treffen einer Gruppe von Vogelkundlern ist in Wirklichkeit eine Ernteschätzung. Auf diese Weise werden Äpfel gezählt. Dazu erfassen bundesweit 79 Schätzer im Auftrag des VdF die Menge an Früchten, die innerhalb des Ausschnitts des so genannten "Guckis" zu sehen ist. Entsprechende Hochrechnungen geben dann einen Rückschluss auf die zu erwartende Erntemenge.
Quelle: VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (ots)