Mehr Streuobstäpfel als erwartet
Archivmeldung vom 19.11.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittMit einer Menge von 650.000 bis 700.000 Tonnen fiel die Ernte an Streuobstäpfeln 2012 deutlich höher aus als sie im Sommer geschätzt wurde. Über diese sehr gute Ernte freuen sich die deutschen Streuobstbauern. "Der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF), so der Geschäftsführer Klaus Heitlinger, sieht hier auch für Natur und Mensch ein positives Zeichen, denn Streuobstwiesen haben aufgrund ihrer Vielfalt an Obst-, Pflanzen- und Tierarten einen unschätzbaren Wert für den Naturschutz und unser Landschaftsbild".
Darüber hinaus liefern gerade Streuobstwiesen besonders aromatisches Obst. Das ist für die deutschen Keltereien und die gute Qualität ihrer Fruchtsäfte unverzichtbar. Grundsätzlich ist die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen sehr aufwändig und nicht so rentabel wie der Anbau von Plantagenobst. Daher sind die privaten Wiesenbesitzer und Obstbauern auf Unterstützung angewiesen. Die bekommen sie von den Fruchtsaft-Herstellern. "Wir zahlen den Besitzern von Streuobstwiesen gute Preise für die angelieferten Äpfel", so Klaus Heitlinger.
Auch kleine Äpfel liefern guten Fruchtsaft
Obwohl die Streuobstmenge die Naturgesetze schwankender Ernten in diesem Jahr ignoriert hat, reichen die Erträge nicht aus. Der Durst der Deutschen nach Apfelsaft ist mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von etwa 8 Litern sehr hoch. Fehlende Mengen kommen unter anderem aus der heimischen Tafelobst-Ernte. Sie betrug in diesem Jahr circa 1 Million Tonnen Äpfel. Davon schaffen es jedoch nur diejenigen in die Regale des Lebensmittelhandels oder auf den Wochenmarkt, die der EU Vermarktungsnorm entsprechen und damit den Verbrauchererwartungen gerecht werden. Entspricht ein Apfel diesen Normen in Form, Farbe oder Größe nicht , wird er aussortiert, obwohl er ansonsten einwandfrei in Geschmack und Qualität ist. Diese Äpfel - im Jahr 2012 sind es circa 300.000 Tonnen - wandern u. a. in die Keltereien. Damit handelt die Fruchtsaft-Industrie schon seit Jahren nach dem Motto "zu gut für die Tonne", das in den Köpfen von Politikern und Verbrauchern erst seit kurzem zu einem ernst zu nehmenden Thema geworden ist. "Nachhaltigkeit ist für uns kein Modewort, sondern seit langem ein selbstverständliches Prinzip in allen Stufen der Herstellung", bestätigt Heitlinger.
Heimische Sorten geben den Trend vor
Nicht nur bei Äpfeln - die wichtigste Obstart in Deutschland - setzen die deutschen Fruchtsaft-Hersteller daher immer mehr auf heimisches Obst. Hiesige Birnen, Kirschen oder Johannisbeeren werden ebenso gerne verarbeitet wie hiesiges Gemüse, überwiegend Karotten und in den letzten Jahren verstärkt auch Rhabarber. Sie haben bei uns eine lange Tradition und werden in ausgezeichneter Qualität erzeugt. Zusätzlich werden sie der Verbrauchernachfrage gerecht, in der sich zunehmend deutlich herauskristallisiert: hochwertige Lebensmittel aus dem eigenen Land oder derunmittelbaren Region, mit einer nachvollziehbaren Erzeugerkette und einer guten Bilanz für Mensch und Umwelt erfreuen sich zunehmender Absatzzahlen.
Quelle: VdF Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (ots)