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Coffee Hunting engagiert sich für Abschaffung der Kaffeesteuer

Archivmeldung vom 04.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Coffee Hunting
Coffee Hunting

Die wenigsten Kaffeetrinker wissen, dass auf jedes Kilogramm Röstkaffee in Deutschland 2,19 Euro Kaffeesteuer erhoben werden. Das bedeutet aus Sicht von Coffee Hunting einen Wettbewerbsnachteil einheimischer Kaffeeunternehmen im internationalen Vergleich, besonders im privaten, grenznahen Warenverkehr.

Denn zu der Kaffeesteuer kommt noch eine zusätzliche Besteuerung mit dem ermäßigten Umsatzsteuersatz von 7 %, eine Doppelbesteuerung, die den Kaffee in Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern unnötig verteuert. Außer Deutschland erheben nur noch Belgien und Dänemark eine Steuer auf Kaffee, allerdings einen wesentlich niedrigeren Satz.

Zweck der Petition zur Abschaffung der Kaffeesteuer ist für Jörg Volkmann - Mitinitiator von Coffee Hunting - jedoch nicht nur eine Reduzierung des Verkaufspreises von Kaffee. Ein geringerer Kaffeepreis könnte den Konsum ankurbeln, ein Effekt, der sich nicht nur positiv auf die deutsche Wirtschaft, sondern auch auf die Ökonomien der Erzeugerländer auswirken würde.

Als die Steuer auf Kaffee festgesetzt wurde, galt Kaffee als Luxusgut. Auch aus diesem Grund ist die Besteuerung nicht mehr zeitgemäß, denn Kaffee ist längst kein Luxusartikel mehr, sondern ein normales Verbrauchsgut.

1993 wurde die Steuer auf Tee abgeschafft, die Kaffeesteuer jedoch nicht. Warum gerade die Kaffeesteuer beibehalten wurde, erklärte der Finanzwissenschaftler Prof. Dr. Hans Fehr von der Universität Würzburg so: "Auf den ersten Blick erstaunlich ist vor allem, dass sich die deutsche Kaffeeindustrie mit Nachdruck für die Beibehaltung der Kaffeesteuer ausgesprochen hat. Anscheinend versprach sich die Kaffeewirtschaft von einer steuerlich bedingten Kostenerhöhung sinkenden Konkurrenzdruck und steigende Gewinnspannen. [...]" Zudem stellt die Abführung und Kontrolle der Kaffeesteuer für die deutschen Kaffeeröster und die Steueraufsicht einen enormen administrativen Aufwand dar. So muss ein Röster exakt jedes Gramm Kaffee, das er röstet, beim Zoll deklarieren, damit es grammgenau besteuert werden kann. Diese administrativen Ressourcen ließen sich durch den Wegfall der Kaffeesteuer anderweitig einsetzen. Der Betrag der Kaffeesteuer übersteigt sogar den Einkaufspreis vieler Rohkaffees an den Börsen. Ein Wegfall der Steuer könnte nach Ansicht von Coffee Hunting auch den Spielraum für bessere Erzeugerpreise erhöhen. Internationale Studien aus Schweden und Belgien belegen zudem, dass günstigere Preise die Kaufbereitschaft für Kaffees mit Nachhaltigkeitslabeln positiv beeinflussen können. Der Wegfall der Kaffeesteuer könnte also die Nachfrage nach nachhaltig produzierten Kaffees, für die auch der Handel höhere Erzeugerpreise zahlt, steigern.

Die von Jörg Volkmann eingereichte Online-Petition zur Abschaffung der Kaffeesteuer ist unter folgendem Link zu finden: https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=5671

Die Petition läuft noch bis zum 25. August 2009.

Quelle: Coffee Hunting

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