Qualität der Ernte 2011 enttäuscht
Archivmeldung vom 15.08.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie bislang vorliegenden Ernteergebnisse bei Getreide und Raps bestätigen die Skepsis des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV). Im Vergleich zum Vormonat hat der DRV seine Schätzung noch einmal nach unten korrigieren müssen. Ausschlaggebend für die deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt liegende Getreide- und Rapsernte ist die ausgeprägte Frühsommertrockenheit. Erschwerend kamen in den vergangenen Wochen gebietsweise sintflutartige Regenfälle hinzu, die die Erntearbeiten immer wieder unterbrechen und die Gefahr von Qualitätseinbußen laufend erhöhen.
Mit Sorge sieht der DRV die Situation im Norden und Nordosten Deutschlands. Dort stehen schätzungsweise noch 70 Prozent der Weizenbestände auf dem Acker. Hier sind die Erntearbeiten aufgrund der Regenfälle zum Erliegen gekommen, zahlreiche Ackerflächen sind unbefahrbar. Der DRV befürchtet in diesen Regionen deutliche Qualitätsverluste und damit eine spürbare Zunahme des Anteils an Futterweizen.
Nach den aktuellen Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes von Ende Juli 2011 wurde die Anbaufläche für Getreide um rund 80.000 ha bzw. 1,2 Prozent verringert. Der DRV erwartet unter Berücksichtigung der bisherigen Ergebnisse eine Getreideernte von 40,3 Mio. t. Damit wird das Vorjahresergebnis von 44,0 Mio. t um 3,7 Mio. t oder gut 8 Prozent verfehlt. Die Einbußen fallen in diesem Jahr extrem unterschiedlich aus. Besonders deutlich sind die Rückgänge auf den leichten Böden in den nord- und ostdeutschen Bundesländern.
Beim Winterraps fallen die Folgeschäden des Winters und der anschließenden ausgeprägten Frühjahrstrockenheit noch gravierender aus. Der DRV schätzt den bundesweiten Durchschnittsertrag auf nur noch 30,2 dt/ha. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies knapp 9 dt/ha oder gut 29 Prozent weniger. Bei einer Anbaufläche von rund 1,35 Mio. ha erwartet der DRV eine Gesamtmenge von gut 4 Mio. t. Damit wird das Vorjahresergebnis von 5,7 Mio. t um 29 Prozent verfehlt.
Die Genossenschaften stehen in der Vermarktungskampagne vor großen Herausforderungen. Die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten strahlen auf die Rohstoffmärkte aus. Prognosen zur Entwicklung der Getreide- und Ölsaatenpreise sind mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.
Quelle: Deutscher Raiffeisenverband (ots)