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Ein Viertel der Bio-Eier muss importiert werden

Archivmeldung vom 18.03.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.03.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In Deutschland werden viel zu wenige Bio-Eier produziert. Zum Osterfest hat der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) deshalb Agrarminister Horst Seehofer aufgefordert, die Förderung der Umstellung auf ökologische und tiergerechte Hühnerhaltung auszubauen. 2007 hätten rund ein Viertel aller in Deutschland verkauften Bio-Eier importiert werden müssen.

Eier aus Bodenhaltung kommen sogar zu einem Drittel aus dem Ausland. Importiert werden sie vornehmlich aus den EU-Nachbarländern und der Schweiz. Der Kauf von Eiern aus Käfighaltung ging demgegenüber zwischen 2004 und 2007 um 14 Prozent zurück.

Reinhild Benning, BUND-Agrarexpertin: "Wenn es für Verbraucherinnen und Verbraucher erkennbar ist, entscheidet sich eine wachsende Mehrheit gegen Käfig-Eier. Bei gefärbten, gekochten und verarbeiteten Käfig-Eiern kann aber der Verbraucher die Haltungsform der Hühner nicht erkennen. Wer konventionelle eihaltige Produkte wie Nudeln oder Gebäck kauft, bekommt in der Regel leider Eier aus tierquälerischer Haltung. Verbraucherminister Seehofer muss deshalb endlich auch eine Kennzeichnung der Haltungsform für verarbeitete Eier einführen. Davon profitieren dann sowohl die Tiere als auch die Verbraucher." Der BUND empfiehlt, zu Ostern Eier und Ostereierfarbe mit dem Biosiegel zu kaufen.

Trotz des Trends weg vom Käfig-Ei vegetieren in Deutschland immer noch 70 Prozent der Hühner in Käfigen. Statt jedoch die Tierschutzstandards bei der Hühnerhaltung zu erhöhen, habe Seehofer 2006 die nicht artgerechte Käfighaltung wieder zugelassen. Auf Antrag dürften sogar die alten Käfigbatterien bis Ende 2009 weiter betrieben werden.

Benning: "Die meisten Hühner in Deutschland stehen zu Hunderttausenden eng gedrängt in den Ställen von gerade einmal 83 Hühnerbaronen. Agrarminister Seehofer hat diese überproportional unterstützt, während gleichzeitig die Umstellung auf artgerechte Tierhaltung komplett gestrichen wurde. Die Verbraucherinnen und Verbraucher wollen eine Trendwende. Seehofer muss dem jetzt folgen und ökologische und artgerechte Tierhaltungsformen stärker fördern."

Quelle: BUND

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