Schulverpflegung überwiegend ungesund
Archivmeldung vom 07.09.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittTrotz aller Warnungen wegen zunehmenden Übergewichts bei Kindern und Jugendlichen wird an vielen Schulen fast nur ungesundes Essen sowie Softdrinks angeboten. Das ergaben Recherchen des WDR-Wirtschaftsmagazins markt.
Süßigkeiten, Zuckergebäck, Chips und Limonaden - das ist das Standardrepertoire in allen von "markt" untersuchten Schulkiosken. Dazu kommen bestenfalls noch belegte Weißbrötchen. Vollkornprodukte und Obst werden dagegen nur selten angeboten. Und selbst Mensen bieten statt gesunder Kost häufig Pizza, Pommes Frites, Hotdogs und Hamburger an. Das widerspricht zwar den Leitsätzen des Schulministeriums zur Ernährung in Schulen - doch sieht man dort auf Nachfrage von "markt" keine Möglichkeit, den Schulen ein weniger ungesundes Angebot vorzuschreiben.
Schulen und Schulträger verdienen an den Verkäufen häufig sogar noch mit: zum Beispiel durch eine Pacht, die Kioskbetreiber - wie in Bonn - an die Stadt entrichten müssen. Die Kiosk-Betreiber wiederum argumentieren, nur durch das ungesunde, aber beliebte Angebot genug Gewinn zu erwirtschaften, um Personal- und Betriebskosten decken zu können.
"markt" fand außerdem Beispiele, bei denen Schulen direkt mitverdienen: Durch eine Beteiligung an den Verkäufen von Süßigkeiten-Automaten. Damit leistet das Angebot in den Schulen einer Tendenz Vorschub, die Gesundheitswissenschaftler seit langem beklagen. Mögliche Folgeerkrankungen sind nicht nur Übergewicht, Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes - die falsche Ernährung beeinträchtigt auch die schulischen Leistungen der Kinder.
Quelle: WDR-Wirtschaftsmagazins markt (Montag, 07.09.2009, 21.00 Uhr, WDR Fernsehen)