WDR testet Hackfleisch: Fast die Hälfte der Proben mit Mängeln
Archivmeldung vom 10.10.2005
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWer Hackfleisch einkauft, erhält häufig keine frische Ware. Das ist das Ergebnis einer Stichprobenuntersuchung des WDR Ernährungsmagazins Servicezeit: Kostprobe. Dafür ließ die Redaktion Frische und Fettgehalt von Rinderhack aus 20 Einkaufsstätten in Düsseldorf, Köln, Krefeld, Meerbusch und Aachen im Labor überprüfen. Pro Kilogramm Hackfleisch zahlten die Testkäufer zwischen 3,33 Euro und 9,90 Euro.
Das Ergebnis: Nach der sensorischen und mikrobiologischen
Untersuchung wurden sieben von 20 Proben als „wenig zufrieden
stellend“ benotet, weitere zwei Proben sogar als „nicht zufrieden
stellend“. Am häufigsten beanstandet wurden stark erhöhte Keimgehalte
und ein säuerlicher, stechender Geruch. Diese Mängel lassen
Rückschlüsse auf eine hygienisch nicht einwandfreie Verarbeitung bzw.
auf eine unzureichende Kühlung zu.
Nur vier Proben im Test waren mikrobiologisch einwandfrei. Diese
mit „gut“ benoteten Proben stammten alle aus Metzgereien.
Wie die
chemische Untersuchung weiter ergab, war das Hackfleisch vom Metzger
im Schnitt fettärmer und enthielt etwas mehr reines Muskelfleisch als
das aus den übrigen Einkaufsstätten. Mit einem Durchschnittspreis von
8,65 Euro pro Kilo war das Rinderhack vom Metzger im Test jedoch
deutlich teurer als das aus Supermärkten oder Discountern. Hier lag
der Kilopreis im Durchschnitt nur bei 5,19 Euro.
Angesichts der mäßigen Qualität der getesteten Stichproben
empfiehlt Servicezeit: Kostprobe beim Einkauf von Hackfleisch
verstärkt auf Sauberkeit und gute Kühlung im Laden zu achten.
Frisches, fettarmes Rinderhack hat eine kräftig rote Farbe. Sehr
blasses Fleisch ist ein Zeichen für hohen Fettgehalt. Da Hackfleisch
zu den leicht verderblichen Lebensmitteln zählt, sollte es nach dem
Einkauf möglichst bald zubereitet und bis dahin unbedingt gekühlt
werden.
Die genauen Testergebnisse in:
Servicezeit: Kostprobe, WDR Fernsehen, Montag, 10.10.2005, 18.20 Uhr
Quelle: Pressemitteilung WDR