Änderung der "ohne Gentechnik"-Kennzeichnung: Präsident Nüssel befürchtet Desinformation der Verbraucher
Archivmeldung vom 17.01.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesregierung hat unmittelbar vor der heutigen Anhörung im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz einen Gesetzentwurf vorgelegt, mit dem die bestehenden Regelungen im Hinblick auf die "ohne Gentechnik"-Kennzeichnung von Lebensmitteln verwässert werden sollen.
Zukünftig sollen Milch, Fleisch und Eier das Etikett "ohne Gentechnik" tragen dürfen, auch wenn der Einsatz kennzeichnungspflichtiger Futtermittel im Produktionsprozess des Lebensmittels nur zeitweise ausgeschlossen werden kann. Gentechnisch hergestellte Fermentationsprodukte in Futtermitteln dürfen bedenkenlos eingesetzt werden. Nur wenn ein tierisches Lebensmittel im weiteren Verarbeitungsprozess mit gentechnisch hergestellten Fermentationsprodukten in Kontakt gelangt, obwohl konventionell erzeugte Alternativprodukte auf dem Markt verfügbar sind, darf die Bezeichnung "ohne Gentechnik" nicht geführt werden.
"Eine
derart abstruse Regelung, die eine vollständige Abwesenheit von
Gentechnik in den Produktionsprozessen durch die Werbeaussage "ohne
Gentechnik" vortäuscht, werte ich als Irreführung der Verbraucher", so
DRV-Präsident Manfred Nüssel. "Diese Kennzeichnung hält einer
ernsthaften Überprüfung nicht stand. Sie steht im Widerspruch zu der
Forderung einer transparenten Lebens- und Futtermittelproduktion", so
Nüssel weiter.
Quelle: DRV