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Bundesverband Ei erwartet Eierknappheit in Deutschland

Freigeschaltet am 16.04.2025 um 06:43 durch Mary Smith
Bild: Petra Bork / pixelio.de
Bild: Petra Bork / pixelio.de

Deutsche Legehennenhalter befürchten, dass wegen der Stilllegung von Hühnerbetrieben in den Niederlanden in Deutschland Eier künftig knapp werden könnten. "Die Entwicklung in den Niederlanden ist dramatisch", sagte Hans-Peter Goldnick, Präsident der deutschen Geflügelwirtschaft und Vorsitzender des Bundesverbandes Ei, dem "Tagesspiegel".

Man spreche von fünf bis zehn Prozent der Legehennenplätze, die abgeschafft wurden oder noch abgebaut werden. "Ein Fünftel der Eier, die bisher aus den Niederlanden gekommen sind, und damit fünf Prozent des gesamten deutschen Eiermarkts, würden wegfallen", so der Verbandspräsident.

Deutschland kann sich zu 73 Prozent selbst mit Eiern versorgen, jeden Tag werden 13 Millionen Eier aus den Niederlanden importiert. Dort erhalten Nutztierhalter Prämien, wenn sie ihren Betrieb stilllegen. Ziel der Maßnahme ist, den Stickstoffeintrag aus der Landwirtschaft zu verringern, um Gesundheitsrisiken durch nitratbelastetes Grundwasser sowie die Entstehung von klimaschädlichem Lachgas und den Verlust von Ökosystemen zu verhindern.

"Um die Holländer zu ersetzen, wären zwei Millionen Hennen nötig", sagte Goldnick. "Aber mit den Hühnerställen ist das wie mit den Windrädern: Alle wollen das Produkt, niemand will die Anlagen in seiner Nähe." Derzeit leben rund 50 Millionen Legehennen in Deutschland.

Wenn die Importe aus den Niederlanden wegfallen, müssten die Verbraucher im Laden mehr zahlen. Probleme bekämen aber vor allem die Hersteller von Fertigessen, die Saucen oder Kuchen produzieren. Die Produzenten müssten die Rezepturen teilweise ändern, weil Eier als Zutat teurer würden und daher wegfallen könnten.

Verband rechnet mit steigenden Eierpreisen

Hans-Peter Goldnick, Vorsitzender des Bundesverbands Ei und Präsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft, rechnet mit steigenden Eierpreisen.

"Früher, also vor 30 Jahren, waren 30 Pfennig pro Ei die absolute Obergrenze", sagte Goldnick dem "Tagesspiegel". Neulich habe er in Hamburg einen Zehnerkarton Bioeier für 5,50 Euro gesehen. "Das ist schon sehr viel." Den Preisanstieg führt der Verbandschef auf steigende Produktionskosten und ein differenzierteres Angebot zurück. "Bio, Freiland, Aufzucht von Bruderküken, das kostet mehr Geld", so Goldnick.

Amerikanische Verhältnisse, wo aufgrund der Eierknappheit die Preise in die Höhe geschossen sind, drohten in Deutschland aber nicht. Goldnick geht davon aus, dass die Eierproduzenten bei den nächsten Preisverhandlungen mit Supermärkten und Discountern im August oder September versuchen werden, ein oder zwei Cent mehr pro Ei zu bekommen. Zehn M-Eier aus Bodenhaltung würden dann statt zwei Euro, 2,10 oder 2,20 Euro kosten. "Größere Sprünge sind für mich undenkbar, weil sich die großen Einzelhändler gegenseitig einen harten Wettbewerb liefern", sagte Goldnick.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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