Blüten- und Waldhonigprognose für 2007
Archivmeldung vom 13.03.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Honigprognose für 2007 fällt positiv aus. "Die Bienenvölker haben den milden Winter sehr gut überstanden und viel früher mit dem Brüten begonnen als 2006", sagt Dr. Gerhard Liebig von der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim auf der jährlichen Imkerfachtagung "Hohenheimer Tag". Kurze Kälteeinbrüche würden an der positiven Entwicklung nichts ändern, nur wochenlange würden den Bienenvölkern zu schaffen machen.
Derzeit herrschen gute Flug- und Entwicklungsbedingungen für die Honigbienen.
Sie sind dieses Jahr gut aus dem Winter gekommen und haben schon kräftig Pollen
gesammelt. "Die Überwinterung ist viel besser gelungen als im vergangenen Jahr",
sagt Dr. Liebig. Wenn der Winter und das Frühjahr mild sind, fangen die
Bienenvölker früh an zu wachsen. "Die brüten wie die Weltmeister", weiß Dr.
Liebig, der beim Monitoring Tag für Tag Hohenheimer Versuchsvölker untersucht.
Sie müssen stark werden, um später viel Nektar und Honigtau eintragen zu können
- "das Wetter bietet dieses Jahr bislang sehr gute Voraussetzungen", so Liebig.
Unterscheiden müsse man den Blütenhonig vom Waldhonig. Die Ernte von
Waldhonig setzt einen Massenbefall von Rinden- und Schildläusen auf Fichten und
Tannen voraus. "Diese Läuse erzeugen den Honigtau", erklärt Liebig. Die
Aussichten auf eine gute Ernte des begehrten Wald- und Tannenhonigs sind bis
jetzt als gut zu bezeichnen.
Entscheidend ist der weitere
Witterungsverlauf. "Nach einem warmen Spätherbst - den wir ja hatten und der die
'halbe Miete' darstellt - brauchen wir einen kalten März, einen warmen April und
Kälteeinbrüche im Mai und Juni", sagt Liebig. Regnen dürfe es im Sommer auch
nicht viel, da sonst der Honigtau von den Nadeln abgewaschen werde. Die
Kälteeinbrüche wären von Vorteil. Sie stocken den Austrieb der Bäume und
verlängern so die Vermehrungsphase der Läuse. Das wichtige Fundament für eine
starke Läusevermehrung, der milde Spätherbst, ist aber gelegt. "Wenn jetzt noch
ein lausiges Frühjahr dazu kommt, kriegen wir einen verlausten Sommer". Der
Hohenheimer Bienenforscher ganz zuversichtlich: "Ein paar trockene Perioden im
Sommer wird es dann schon geben".
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.