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Ernährungswissenschaftler halten vegane Ernährung von Kindern für gesund

Archivmeldung vom 30.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Meike Pantel / pixelio.de
Bild: Meike Pantel / pixelio.de

Der größte ernährungswissenschaftliche Fachverband der Welt, die Academy of Nutrition and Diatetics in den USA, hat soeben eine neue Stellungnahme zur veganen Ernährung veröffentlicht. Demnach ist eine vegane Ernährung auch für Schwangere, Stillende, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und Senioren geeignet und sei gesund.

In Deutschland vertritt demgegenüber die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) eine ablehnende Position zur veganen Ernährung von Kindern. Deutsche und amerikanische Kinder dürften sich sicher in ihren Reaktionen auf eine vegane Ernährung nicht unterscheiden. Wie ist es möglich, dass die Positionen der US-amerikanischen und des deutschen Fachverbandes sich so stark unterscheiden?

Diese Frage wird in einem Artikel auf dem Informations-Portal vegan.eu durch den Psychologe Guido Gebauer beantwortet. Gebauer vertritt die Ansicht, dass der Meinungsunterschied zwischen beiden Fachverbänden nicht wissenschaftlich begründet sei, sondern in ideologischen Differenzen liege. Eine psychologische Sichtweise sei am besten geeignet, um die Gründe für den Meinungsunterschied zwischen den beiden Fachverbänden zu verstehen.

Grund für die kritische Haltung der DGE sei dabei aus psychologischer Sichtweise eine Angst vor Neuem und Veränderung. Dies entspreche einer konservativen Grundhaltung. Die DGE stelle daher die Gefahr einer falsch umgesetzten veganen Ernährung in den Vordergrund ihrer Überlegungen. Der Denkfehler der DGE sei dabei, eine schlechte Umsetzung einer veganen Ernährung mit der veganen Ernährung an sich gleichzusetzen.

Demgegenüber sei die Academy of Nutrition and Diatetics in den USA reformfreudiger und gegenüber Veränderungen offener. Sie wolle weniger am Alten festhalten und trete stattdessen für neue Impulse in der Ernährung ein.

Im Unterschied zur DGE stelle die Academy of Nutrition and Diatetics daher das positive Potential der veganen Ernährung in den Vordergrund. Das Hauptanliegen der Academy of Nutrition and Diatetics sei es, die Möglichkeiten einer gut umgesetzten veganen Ernährung zu untersuchen, die zu einer Korrektur zahlreicher ernährungsbedingter Erkrankungen führen könne. Dem Risiko einer falschen Umsetzung einer veganen Ernährung begegnet die Academy of Nutrition and Diatetics, indem sie der Bereitstellung von präzisen Empfehlungen für Eltern unterstützt.

Gebauer beklagt, dass oftmals angenommen werde, die Position der DGE zur veganen Ernährung beruhe allein auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Dies sei aber ein Missverständnis, welches zu einer völlig verkehrten Einschätzung der Diskussion führen könne. Für dieses Missverständnis trage die DGE Mitverantwortung, indem sie ihre ideologische Ausrichtung nicht transparent mache.

Für eine umfassende Information der Bevölkerung wäre es nach Gebauer wünschenswert, wenn die Bevölkerung künftig ebenfalls über die positive Stellungnahme der Academy of Nutrition and Diatetic zur veganen Ernährung von Kindern und Erwachsenen informiert werden würde. Dadurch würde für die Öffentlichkeit sofort erkennbar, dass es bei der Bewertung der veganen Ernährung von Kindern unterschiedliche Positionen gebe und es keineswegs eine Tatsache sei, dass die vegane Ernährung von Kindern zu Mangelerscheinungen führe.

Im Artikel auf vegan.eu werden die Hintergründe mit Quellenangaben ausführlich beleuchtet und können hier nachgelesen werden: http://www.vegan.eu/kurz/vegan-stellungnahme-academy.html

Quelle: www.gleichklang.de/Dr. Guido Gebauer

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