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Wenn Essen krank macht: Jeder Siebte verträgt keinen Milchzucker

Archivmeldung vom 16.01.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.01.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter einer Nahrungsmittelallergie. Fisch, Nüsse oder Eier - schon kleinste Mengen davon können für sie nicht nur unangenehm, sondern in Einzelfällen sogar richtig gefährlich sein. Noch deutlich häufiger vertragen Menschen bestimmte Nahrungsmittel nicht: Allein jeder siebte Deutsche kann Milchzucker gar nicht oder nur schlecht verarbeiten.

"Behandeln können Ärzte die Ursachen dieser Laktose-Intoleranz nach dem heutigen Stand der Wissenschaft noch nicht", sagt Ernährungswissenschaftlerin Alexandra Krotz von der Techniker Krankenkasse (TK). Sie rät Betroffenen deshalb dazu, so weit wie möglich auf Milch und Milcherzeugnisse zu verzichten.

Fast 300.000 Mal stellten Ärzte in Deutschland allein im Jahr 2008 die Diagnose Laktose-Intoleranz, wie eine TK-Auswertung zeigt. Allerdings ist die Unverträglichkeit bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt: "Was der eine in Maßen noch gut verträgt, führt beim nächsten schon zu Bauchkrämpfen", sagt Krotz. Andere Symptome sind ein Völlegefühl, Blähungen oder Durchfall.

Manch ein Betroffener kann nicht einmal den wenigen Milchzucker in Latte Macchiato, Käse, Schokolade, Joghurt oder Eiscreme verarbeiten. Ihnen rät die Ernährungswissenschaftlerin, auch bei Fertiggerichten, Tiefkühlpizzen oder Tütensuppen vorsichtig zu sein: Sie enthalten häufig Laktose, da diese Lebensmittel fester macht, für mehr Volumen sorgt und ein angenehmes Mundgefühl erzeugt. Sogar Wurstwaren, mariniertes Fleisch, Brot und Brötchen, Bonbons oder auch Medikamente können Laktose enthalten. "Wenn auf der Liste der Zutaten oder Inhaltsstoffe Worte wie Laktose, Milchzucker, Trockenmilch oder Milchpulver stehen, heißt es aufpassen", sagt sie.

Viele Supermärkte und Reformhäuser bieten ihren Kunden inzwischen auch laktosefreie Milch und Milchprodukte an. "Alternativ können Betroffene auf Soja- oder Kokosmilch ausweichen", sagt Alexandra Krotz. Auch einige Käsesorten wie Feta und Hartkäse enthalten nur wenig Milchzucker und sind deshalb besser verträglich als andere Sorten. Wer unter einer leichten Laktose-Intoleranz leidet, muss so nicht ganz darauf verzichten.

Zum Hintergrund: Bei der Laktose-Intoleranz produziert der Körper zu wenig Laktase - ein Enzym, das den vor allem in Milchprodukten enthaltenen Milchzucker (Laktose) verarbeitet. Er setzt sich aus zwei Zuckermolekülen zusammen: aus Galaktose (Schleimzucker) und Glukose (Traubenzucker). Das Enzym Laktase spaltet die Laktose in ihre beiden Bestandteile, die der Körper dann über die Darmschleimhaut ins Blut aufnimmt. 

Quelle: TK Techniker Krankenkasse

 

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