Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Ernährung Greenpeace entdeckt illegalen Gen-Reis bei Aldi Nord

Greenpeace entdeckt illegalen Gen-Reis bei Aldi Nord

Archivmeldung vom 11.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der bei Aldi Nord erhältliche Langkornreis der Marke Bon-Ri enthält nach Untersuchungen im Auftrag von Greenpeace illegalen, genmanipulierten Reis. Der Reis stammt aus den USA. Der Hersteller, die Reiskontor Handels GmbH, ist eine Tochterfirma der Euryza GmbH, die die Reismarken Oryza und Reis-Fit vertreibt.

Die Laboranalysen haben eine Verunreinigung mit dem Gen-Reis Liberty Link (LL) der Bayer AG ergeben. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Gen-Reis LLRice 601, der in keinem Land für den menschlichen Verzehr zugelassen ist und nicht abschließend auf Gefahren für Gesundheit und Umwelt getestet wurde. Die US-Behörden haben die Europäische Union am 18. August 2006 über die gentechnische Verunreinigungen von Reis in den USA mit LLRice 601 informiert.

"Dieser Skandal zeigt, dass Konzerne wie die Bayer AG ihre Gen-Pflanzen nicht kontrollieren können oder kontrollieren wollen. Der Protest gegen die Gentechnik auf dem Acker ist daher absolut notwendig", sagt Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace." Der Gen-Reis von Bayer wird in den USA nicht kommerziell angebaut, der LL 601 stand sogar nur bis 2001 auf Versuchsfeldern. Wenn es sich bei unserem Fund um diesen Reis handelt, wäre der Kontrollverlust über die Gen-Pflanzen besonders alarmierend." Greenpeace fordert, den Anbau von Gen-Pflanzen zu verbieten, um Landwirtschaft und Lebensmittel zu schützen.

Die gentechnische Verunreinigung von herkömmlichem Langkornreis mit LLRice 601 wurde bereits im Januar 2006 entdeckt. Doch die Bayer AG informierte die US-Behörden erst im Juli. Die EU erfuhr davon schließlich am 18. August 2006. Seit 23. August darf Langkornreis aus den USA nur in die EU eingeführt werden, wenn er nachweislich nicht verunreinigt ist.

Der aktuelle Reis-Fund in Deutschland zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen der EU nicht ausreichen. Die EU sollte nach Ansicht von Greenpeace nicht nur die Kontrollen der Einfuhren verstärken, sondern alle Reisprodukte vorerst vom Markt nehmen lassen, die Langkornreis aus den USA enthalten. "Verbraucher müssen sich darauf verlassen können, dass kein illegaler Gen-Reis bei ihnen im Kochtopf landet", fordert Ulrike Brendel. Außerdem sollte die EU dafür sorgen, solche Skandale frühzeitig zu verhindern.

Dies ist der zweite Skandal von illegalem Gen-Reis in Lebensmitteln auf dem europäischen Markt innerhalb weniger Tage. Greenpeace hat am 5. September gentechnische Verunreinigungen in chinesischen Reisnudeln aufgedeckt. Die Reisnudeln wurden in Deutschland, Frankreich und Großbritannien verkauft.

Mit der Verunreinigung von Reis in den USA knüpft die Bayer AG an eine Serie früherer Fälle an. So wies Greenpeace im Mai 2002 in Deutschland nach, dass sich Gen-Raps von einem Versuchsacker auch auf benachbarte Felder ausgebreitet hatte. Im April 2002 ließ die belgische Regierung Gen-Raps eines Versuchsfelds und Raps von umliegenden Äckern vernichten, da die Sicherheitsauflagen nicht eingehalten wurden. Im Juni 2005 wurden auch in Lieferungen von konventionellem Raps aus Australien Verunreinigungen mit Gen-Raps von Bayer gefunden. Noch immer ist unklar, wie das passieren konnte.

Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte haben in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige