Metro-Konzern tritt auf die Pestizid-Bremse
Archivmeldung vom 02.04.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn einem Schreiben vom 26. März teilt der Metro-Konzern Greenpeace mit, dass er neue Obergrenzen für die Pestizidbelastung in Lebensmitteln festgelegt und ein Programm zur Reduktion der Pestizidbelastung gestartet hat.
Metro will demnach in
Zukunft nur noch maximal 70 Prozent der gesetzlich zulässigen
Pestizidbelastung in seinen Produkten dulden. Der Konzern droht
Lieferanten, die gegen die Standards verstoßen, mit der Auslistung.
Damit ist die Metro-Gruppe der vierte Lebensmitteleinzelhandels-
Konzern, der als Reaktion auf die langjährige Greenpeace-Kampagne
gegen Gift im Essen solche Standards einführt. Schon 2006 hatten Lidl
und Aldi ähnliche Programme gestartet, im Februar 2007 zog auch die
Rewe-Gruppe nach.
"Greenpeace begrüßt die Pestizid-Programme. Vier große deutsche
Supermarktketten haben jetzt auf unsere Forderungen und die Proteste
der Verbraucher hin gehandelt. Je weniger Gift im Essen steckt, desto
besser ist das für unsere Gesundheit. Ein geringerer Spritzmittel-
Einsatz auf den Feldern schont zudem die Natur und unser
Grundwasser," so Greenpeace-Chemie-Experte Manfred Krautter. "Wir
erwarten von den Konzernen, dass jetzt die viel zu hohe
Pestizidbelastung im verkauften Obst und Gemüse deutlich gesenkt
wird." Erst im Februar hatte Greenpeace einen neuen Supermarkt-
Vergleich für Pestizide in Obst und Gemüse vorgelegt. Dabei hatten
Edeka, Kaiser's/Tengelmann und Rewe am schlechtesten abgeschnitten. Die Metro-Unternehmen Real und Kaufhof landeten im Mittelfeld.
"Ausgerechnet bei den Schlusslichtern unseres Pestizid-Tests, Edeka
und Kaiser's/Tengelmann fehlen och immer vergleichbare Programme.
Diese Ketten müssen nun schleunigst nachziehen und für mehr Qualität
im Obstregal sorgen."
Metro schreibt in dem Brief an Greenpeace, "dass nun ausnahmslos
die folgenden Grundsätze gelten: Bei festgestellten Wirkstoff-
belastungen, die zwischen 70 und 100 Prozent der
Rückstandshöchstmengen bzw. der Akuten Referenzdosis (ARfD) liegen,
erhält der jeweilige Lieferant von uns eine mit der Aufforderung zur
Reduzierung verbundene Abmahnung. Bei Wirkstoffbelastungen, die die
gesetzlich zugelassenen Rückstandshöchstmengen bzw. ARfD übersteigen
erfolgt eine Sanktionierung des jeweiligen Lieferanten, die von der
Nachhaltigkeit der Wirkstoffbelastung abhängig ist. Dies kann auch in
eine dauerhafte Auslistung münden. Diese 'Null-Toleranz-Politik'
wird in den zur Metro-Group gehörenden Unternehmen flächendeckend
umgesetzt und wird zu einer weiteren Ergebnisverbesserung bei der
Verminderung der Wirkstoffbelastung von Obst und Gemüse führen."
Zur Metro-Gruppe gehören die Supermarktketten Real, Extra, Galeria
Kaufhof und Metro Cash&Carry. Es ist der zweitgrößte
Lebensmitteleinzelhandels-Konzern in Deutschland. Informationen über
die Pestizidbelastung von Obst und Gemüse gibt der kostenlose
Greenpeace-Ratgeber "Essen ohne Pestizide". Er kann bestellt werden
unter Tel.: 040-30612120 oder www.greenpeace.de/pestizide.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.