Bauernverband rechnet mit weiteren deutlichen Milchpreissteigerungen
Archivmeldung vom 03.11.2016
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Freigeschaltet durch André OttDer Deutsche Bauernverband geht davon, dass weitere große Supermarktketten dem Beispiel Aldi folgen und die Milchpreise in Kürze deutlich anheben werden. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Verbands-Generalsekretär Bernhard Krüsken: "Das ist eine wichtige und überfällige Preiskorrektur. Wir befinden uns zurück auf dem Weg zur Normalität." Am Mittwoch hatten die Discounter Aldi Nord und Süd die Preise für Milchprodukte um Teils mehr als 40 Prozent erhöht. Der Literpreis für frische Vollmilch stieg beispielsweise um 19 auf jetzt 65 Cent.
Laut Krüsken haben Molkereien signalisiert, dass Landwirte gegen Jahresende mit einem Auszahlungspreis von bis zu 30 Cent rechnen könnten. In den vergangenen Monaten hatten Milchviehhalter zum Teil weniger als 20 Cent für den Liter Milch bekommen. "Die Bremsspuren dieser Krise sind mehr als deutlich", sagte Krüsken.
Er sprach von einer "neuen Größenordnung des Strukturwandels". Zum Stichtag 3. Mai 2016 gab es in Deutschland nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch 71.302 Milchviehhaltungen, 3460 weniger als im Vorjahr und damit so wenig wie noch nie. "Diese Krise hat darüber hinaus vielen Landwirten zu denken gegeben", so Krüsken.
Der Generalsekretär appellierte: "Die Branche muss jetzt ihre Hausaufgaben machen, sonst stehen wir in drei Jahren wieder so da." Molkereien und Erzeuger müssten Strukturen verbessern und zu einem neuen vertraglichen Miteinander finden. "Das wird eine schwierige Aufgabe, aber es führt kein Weg daran vorbei", so Krüsken.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)