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Molkereiverband: Milchprodukte werden teurer

Archivmeldung vom 09.04.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.04.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: almotti/pixelio.de
Bild: almotti/pixelio.de

Halle - Milchprodukte werden nach Einschätzung der Molkereiwirtschaft deutlich teurer. "Die Preise steigen in einem Ausmaß, das habe ich noch nicht erlebt", sagt Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Milchindustrieverbandes, der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung.

Die 250 Gramm-Packung Markenbutter kostet laut Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) aktuell im Preiseinstiegssegment 2,09 Euro. Das ist ein Anstieg um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Ich gehe davon aus, dass der Preis weiter steigt", so Heuser. Der Liter H-Milch kostet 0,98 Cent. Heuser erwartet Preise von mehr als einem Euro in den kommenden Monaten.

Die Teuerung geht nach Einschätzung von Sachsen-Anhalts Bauernpräsidenten Olaf Feuerborn unter anderem auf gestiegene Produktionskosten bei den Landwirten zurück. So hätten sich die Kosten für Futtermittel, Dünger und Kraftstoff deutlich erhöht. Es gibt jedoch noch ein neues Phänomen, das in den Vorjahren bei den schwankenden Milchpreisen noch keine bedeutende Rolle gespielt hat: "Die Milch wird richtig knapp", sagt Molkereivertreter Heuser. Die Milchmenge sei insgesamt durch Futtermittelknappheit und Produktionsaufgaben bei Betrieben gesunken.

Der sogenannte Milchauszahlungspreis an die Bauern liegt aktuell im Bundesschnitt bei 43 Cent je Liter. Einige Molkereien in Deutschland zahlen laut Heuser aber bereits 48 Cent. Der Verbandschef geht davon aus, dass die Preise auf über 50 Cent steigen. "Ein Ende der Fahnenstange ist aktuell nicht zu sehen", so Heuser. An den Rohstoffbörsen wird der Liter Milch inzwischen für mehr als 60 Cent gehandelt. Die Börsenpreise würden zwar nur eine Augenblickssituation spiegeln, "zeigen aber, wo die Reise hingeht", so Heuser.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)

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