Twitter-Klagen führen zu Restaurantschließungen
Archivmeldung vom 22.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Chicago wurde ein Twitter Bot eingesetzt, der automatisch jene Tweets findet, in denen User über Lebensmittelvergiftungen berichten. Dieser Algorithmus führte innerhalb von zehn Monaten zu 133 Restaurantkontrollen, 21 Schließungen und 33 schweren Beanstandungen. Das Chicago Department of Public Health hat die Twitter-Initiative ins Leben gerufen.
Das Projekt ist nicht das erste seiner Art - in New York wurde ein ähnlicher Algorithmus genutzt, um gesundheitsgefährdende Restaurants über Kritiken auf dem Bewertungsportal Yelp herauszufiltern. Jedoch konnten durch die Bewertungen nur drei suspekte Restaurants gefunden werden.
Auch Menschen analysieren mit
Die Chicagoer Variante verlässt sich jedoch nicht nur auf die Kraft des Twitter Bots - die menschlichen Mitarbeiter übernehmen den letzten Analyseschritt. Sie sortierten aus, welche Tweets tatsächlich relevant sind und antworteten direkt auf jene Tweets. Die User wurden auf eine Seite namens Foodborne Chicago http://foodbornechicago.org verwiesen, wo sie ihre Beschwerde direkt einreichen konnten.
In vielen Städten gibt es Hotlines, wo Lebensmittelvergiftungen gemeldet werden können, aber die wenigsten Einwohner nutzen diese auch. 30 User klickten auf den Link zur Beschwerdeplattform, weitere 163 Menschen schickten im Untersuchungszeitraum ihre unangenehmen Restauranterfahrungen ein. Vier Prozent aller Schließungen zwischen März 2013 und Januar 2014 gehen auf das Konto der neuen Webseite Foodborne Chicago.
Quelle: www.pressetext.com/Marie-Thérèse Fleischer