Schmidt geht bereits von 10,7 Millionen Fipronil-Eiern aus
Archivmeldung vom 11.08.2017
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Freigeschaltet durch André OttNach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums sind in Deutschland wohl rund 10,7 Millionen Eier mit dem Insektizid Fipronil belastet. Das sind deutlich mehr als bisher angenommen. Das geht aus der Antwort des Ministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegt.
Darin heißt es, es sei davon auszugehen, "dass rund 10,7 Millionen möglicherweise mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden sind". Bisher war stets von zehn Millionen Eiern die Rede gewesen. Aus der Antwort der Bundesregierung auf die kleine Anfrage geht weiter hervor, dass sich die genaue Anzahl der in den Handel gelangten Eier nicht mit Sicherheit abschätzen lasse.
"Auch hat sich zwischenzeitlich erhöhter Ermittlungsbedarf zu möglicherweise mit belasteten Eiern hergestellten Verarbeitungsprodukten ergeben", schreibt das Ressort von Agrarminister Christian Schmidt (CSU). Zudem ist von "mangelnden Auskünften" aus den Niederlanden und Belgien die Rede. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt spricht von einem "Skandal".
"Die Antwort der Bundesregierung ist ein Armutszeugnis", sagte sie. In der Koalition herrsche "weitesgehend Unwissenheit". Dass jetzt ein intensiveres Monitoring von Lebensmitteln mit hohem Eianteil vereinbart wurde, sei ein Schritt in die richtige Richtung, doch bei Weitem nicht ausreichend. "Landwirtschaftsminister Schmidt muss den Eierskandal endlich zur Chefsache machen und die Aufklärung nicht nur den Landesministern überlassen", forderte Göring-Eckardt.
Quelle: Rheinische Post (ots)