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Obst und Gemüse: Ein Drittel landet im Müll

Archivmeldung vom 23.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: aboutpixel.de / A. Lutz
Bild: aboutpixel.de / A. Lutz

Wegen mangelhafter Kühlung landen 35 Prozent des Obst und Gemüses in die Mülltonne. Das ergab eine Studie der Jacobs University über Kühlkettenbrüche im Lebensmitteltransport. Beim Transport von verderblichen Lebensmittel können auch geringe Temperaturschwankungen dazu führen, dass sich Bananen verfärben, Brokkoli gelb und Erdbeeren matschig werden. Vom Kunden verschmäht landen sie dann auf der Müllkippe.

Jährlich werden mehr als ein Drittel der weltweit produzierten Frischwaren vernichtet, bevor sie den Verbraucher erreichen, haben Michael Hülsmann, Professor for Systems Management, und seine Doktorandin Verena Brenner ermittelt. Oft sei beim Umladen die zu heftige Temperaturschwankung daran schuld. "Manchmal werden die Hygienevorschriften nicht eingehalten", sagt Brenner im Interview mit pressetext.

Beim Großmarkt ist die Kühlungskette unbekannt

Die Beschwerden sind vielfältig. So wurde berichtet, dass Mitarbeiter von Verpackungszentren sich auch nach der Zigarettenpause ihre Hände nicht waschen. "Große Supermarktketten haben ihre eigenen Qulitätsstandards", sagt Brenner. Wenn aber ein Händler über den Großmarkt bezieht, weiß er nicht genau, wie die Kühlkette aussieht.

Die Verlustgrößen bei Obst- und Gemüsesorten sind unterschiedlich. Eine US-Studie weist laut Brenner eine Verlustrate von jährlich bei sechs Prozent bei Zitronen aus. Bei Aprikosen liegt diese dagegen bei über 30 Prozent. Die Forscherin weiß, dass ein verbessertes Kühl-Management in der Lieferkette diese Verluste wettmachen könnte.

Weggeworfenes Obst ist umweltschädigend

Das Wegwerfen von Obst und Gemüse ist darüber hinaus umweltschädigend. "Jede verfaulende Lebensmitteleinheit setzt das 4,5-Fache ihrer Menge an klimaschädlichem Kohlenstoffdioxid frei", sagt Brenner. Diese Emission könnte vermieden werden. Außerdem müssten bei einer geringer Wegwerfquote weniger Lebensmittel angebaut werden - was auch Energie, Wasser und Bedüngung einsparen würde.

Quelle: pressetext.redaktion Oranus Mahmoodi

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