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Psychologin: Übermäßiger Fleischkonsum muss thematisiert werden

Archivmeldung vom 29.06.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
(Symbolbild)
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Bild: Eigenes Werk /OTT

Nach dem Corona-Ausbruch in einem Schlachtereibetrieb der Firma Tönnies hat die Psychologin Tamara Pfeiler von der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz der Regierung vorgeworfen, den übermäßigen Fleischkonsum nicht ausreichend zu priorisieren.

"Das ist zwar ein Skandal, aber die gesamtgesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema fehlt", sagte sie dem Nachrichtenportal Watson. Dass die Fleischproduktion als systemrelevant eingestuft wurde, sei "Ausdruck dessen, wie die Politik über den Konsum von Fleisch und generell tierischer Produkte denkt". Es werde signalisiert, dass es einfach dazu gehöre, diese Lebensmittel zu konsumieren, sagte Pfeiler, die zur Psychologie des Fleischessens forscht und als Vegan-Coach tätig ist.

"Gleichzeitig werden wir von Regierungsseite nicht dabei unterstützt, uns tiefergehend mit dem Thema Tierwohl zu befassen", so Pfeiler weiter. Fleisch werde seit Langem schon als Grundnahrungsmittel empfunden. "Und dabei helfen uns auch Glaubenssätze, die Fleischkonsum als normal, natürlich und notwendig legitimieren, da sie eine aktive Auseinandersetzung mit diesem emotionalen Konflikt umgehen." Laut Pfeiler herrscht noch viel Unwissen, was vegetarische und vegane Ernährung betrifft. "Viele Menschen denken, dass Fleisch, Milch oder Käse zum Beispiel wegen des Proteins oder diverser Vitamine notwendig seien für eine gesunde Ernährung. Sie fürchten sich, krank zu werden, wenn sie diese Produkte weglassen. Da brauchen wir noch ganz viel Aufklärung und eine positive Kommunikation über die Vorteile von pflanzenbasierter Ernährung."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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