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Vor Apothekensüßigkeiten wird gewarnt

Archivmeldung vom 11.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Zwar vermitteln Süßigkeiten in den Apotheken einen medizinisch positiven Hintergrund, aber der Eindruck täuscht.

Sie stehen in jeder deutschen Apotheke griffbereit ganz vorne an der Theke und auf Kinderaugenhöhe. Deshalb sind die Husten- und Halsbonbons, die Fruchtgummis und Lakritzen aus der Pharmazie aber nicht automatisch gesünder. Weil sie ein schönes Gefühl verursachen, haben sie zwar einen psychischen "Wohlseinseffekt" - aber medizinisch sinnvoll ist der Naschpark am Apothekentresen genauso wenig wie ähnliche Produkte aus dem Supermarkt. Und auch wenn es um die Frage geht, ob die Pharmazie-Süßigkeiten wenigstens gesundheitlich unbedenklich sind, muss man differenzieren. Es kommt ganz auf die verzehrten Mengen an: Denn Ernährungsexperten sehen Bonbons und Fruchtgummis wegen ihres hohen Zuckergehalts generell als Verursacher von Karies, Übergewicht und Diabetes an. Da wundert es nicht, dass viele Apothekenprodukte inzwischen in "zuckerfreien" Varianten erhältlich sind. Diese schonen zwar den Zahnschmelz, haben aber häufig andere ungenehme Folgen: Die verwendeten Zuckeraustauschstoffe, etwa Sorbit oder Maltit, sind weder kalorienfrei noch leicht verdaulich. Empfindliche Personen reagieren schon auf etwa 10 Gramm der Ersatzstoffe mit Bauchschmerzen oder Durchfall - diese Menge kann bereits mit sechs oder sieben Bonbons erreicht sein. Auch die besonders in Norddeutschlands Apotheken beliebte Lakritze birgt ein Nebenwirkungsrisiko. Ernährungswissenschaftlerin Elke Toben : "Der Extrakt der Süßholzwurzel, aus dem Lakritze vor allem besteht, wirkt zwar schleimlösend und beruhigt Magen und Darm. In größeren Mengen kann Lakritze jedoch deutlich den Blutdruck erhöhen und zu Kopfschmerzen und Wassereinlagerungen führen." Die Expertin rät deshalb, besonders bei der so genannten "Stark-Lakritze" auf die Dosierungsempfehlung auf der Verpackung zu achten.

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