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foodwatch kritisiert irreführende Verwendung des Öko-Test-Siegels bei Actimel

Archivmeldung vom 16.03.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.03.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Verbraucherrechtsorganisation foodwatch hat die irreführende Verwendung des Öko-Test-Siegels beim Joghurtgetränk Actimel kritisiert. "Danone wirbt offensiv mit der 'guten' Bewertung von Öko-Test. Dabei sagt der Test überhaupt nichts über die gesundheitliche Wirkung, das zentrale Werbeversprechen von Actimel, aus", erklärte der stellvertretende foodwatch-Geschäftsführer Matthias Wolfschmidt.

"Hier wird der falsche Eindruck erweckt, als hätten unabhängige Tester den Beleg geliefert, dass Actimel vor Erkältungen schützt - das ist eine Irreführung der Verbraucher." Tatsächlich stärkt Actimel das Immunsystem nur so wie jeder herkömmliche Naturjoghurt auch, ist aber vier Mal so teuer und enthält doppelt so viel Zucker. Für foodwatch ist der Danone-Drink daher ein Kandidat für den "Goldenen Windbeutel", die Internet-Wahl der dreistesten Werbelüge auf www.abgespeist.de.

Öko-Test hatte 15 probiotische Joghurts bewertet (Heft 1/2009), Actimel erhielt die Note "gut". Bestandteil des Tests war die sensorische und mikrobiologische Qualität sowie die Frage, ob weitere Mängel auftreten, also zum Beispiel Schadstoffe aus der Verpackung ins Produkt gelangten. Der Test trifft keine Aussage darüber, wie sich Actimel auf die Gesundheit auswirkt. Wolfschmidt: "Der Test verrät nicht einmal die halbe Wahrheit. Mit der Note Gut sagt Öko-Test nur, Actimel schmecke 'süß, mild, säuerlich' und enthalte zwar viel Zucker, aber keine weiteren Zusätze - mehr gibt der Test nicht her." Der Verbraucher denke angesichts der "Gut"-Note aber, Actimel sei ein wirkungsvolles Produkt zur Erkältungsvorbeugung: "Öko-Test wird leider zum Kronzeugen für eine Werbelüge", so Wolfschmidt. "Es ist unverständlich, dass Öko-Test die Verwendung seines Siegels als vermeintlichen Beleg für ein unhaltbares Werbeversprechen billigt."

Bezeichnenderweise schreibt Öko-Test selbst im Begleittext zum Test: "Es gibt keinen Grund probiotische Produkte essen zu müssen" - und warnt ausdrücklich: "Vorsicht Zuckerbomben!"  Unter der Überschrift "Wer es glaubt, liegt falsch" führt zudem die Stiftung Warentest in ihrem aktuellen Heft (3/2009) den Satz "Probiotika stärken die Abwehrkraft" als einen von mehreren "Ernährungsirrtümern" auf - Actimel wird hier als nur "genau so gut" wie ein normaler Naturjoghurt beschrieben. 

Actimel bleibt für foodwatch auch mit dem "Gut"-Siegel ein besonders dreister Fall von legaler Verbrauchertäuschung. Noch bis zum 19. März können Verbraucher online auf www.abgespeist.de die aus ihrer Sicht größte Werbelüge wählen. Der Hersteller des Siegerproduktes erhält im Anschluss den "Goldenen Windbeutel". Nominiert sind neben Actimel der Gourmet-Genießerkuchen von Bahlsen, der "Biene Maja"-Kinderdrink (Bauer), der "Frucht-Tiger" (Eckes-Granini) und das Bertolli Pesto Verde von Unilever.

Quelle: foodwatch

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