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Landwirte haben bei den Milchpreisen Absprachen getroffen

Archivmeldung vom 06.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

In der Debatte um höhere Milchpreise wird immer deutlicher, dass der Preisanstieg auf Druck der heimischen Milchwirtschaft zustande gekommen ist. Eine höhere Nachfrage nach Milchpulver in Asien hat hingegen ebenso weinig Einfluss auf die deutschen Preise wie der zunehmende Anbau von Pflanzen für Biodiesel, den die Landwirte angeblich der Milchproduktion vorziehen.

Ausschlaggebend ist offenbar eine "Absprache für eine langfristige Milchstrategie" der deutschen Milchviehhalter. Dies sagte der Grünen-Europapolitiker Friedrich Wilhelm Graefe zu Baringdorf am Sonntag dem Tagesspiegel. Tatsächlich haben die Molkereien mit den großen Handelsketten höhere Erzeugerpreise vereinbart. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hatte bereits im Frühjahr den Molkereien offen mit Lieferstopps gedroht, sollten die Erzeugerpreise nicht bis zum Herbst 2007 auf 40 Cent pro Kilogramm angehoben werden. "Diese Sache wird professionell betrieben. Der Druck sitzt den Handelsketten im Nacken", sagt Graefe, der selbst dem BDM angehört. Er hält die Forderungen des Verbandes, dessen 18 000 Mitglieder nach eigenen Angaben rund 50 Prozent der deutschen Milch produzieren, für gerechtfertigt. Preise unter 30 Cent wie sie bisher üblich waren, trieben die Landwirte in den Ruin. Die großen Discountketten hätten über Jahre die Preise in den Keller gedrückt, da sie Milch als Lockvogelprodukt eingesetzt hätten. "Der Skandal ist nicht die Preiserhöhung, sondern die bisherigen Dumpingpreise des Handels", sagte der EU-Politiker. Allerdings wundert auch er sich über das Ausmaß der aktuellen Preiserhöhung von 40 bis 50 Prozent für Milchprodukte wie Butter und Quark. "Möglicherweise wird hier getestet, wie weit man gehen kann, oder es wird bereits Spielraum eingebaut, für den Fall, dass die Erzeugerpreise tatsächlich auf 40 Cent steigen."

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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