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Europas großer Appetit auf nachhaltigen Fisch

Archivmeldung vom 13.04.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.04.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: WWF
Bild: WWF

Eine überwältigende Mehrheit der Menschen in Europa wünscht sich Fisch aus nachhaltigen und nicht überfischten Quellen. Das ergab eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag des WWF in 14 EU-Staaten durchgeführt wurde. 88 Prozent aller Befragten – und sogar neun von zehn Deutschen - geben an, es sei ihnen wichtig, dass die vermarkteten Fischprodukte in Europa aus nicht überfischten Beständen stammen. Dieses Interesse ist auch in den Fischereinationen Südeuropas überdurchschnittlich hoch. Für den WWF sind die Umfrageergebnisse ein klares Signal an die Europäische Union, die anstehende Reform der Gemeinsamen EU-Fischereipolitik (GFP) so ambitioniert wie möglich zu gestalten.

“Die Europäer haben genug vom Katastrophenmanagement in der Fischerei. Sie fordern die EU auf, die Überfischung jetzt zu stoppen. Die anstehende Reform der Fischereipolitik ist dafür eine einzigartige Chance und zugleich Verpflichtung“, sagt Karoline Schacht, WWF-Expertin für Fischereipolitik. „ Die Mitgliedstaaten und Europas Abgeordnete müssen gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten dafür sorgen, dass die wertvolle Ressource Fisch nicht länger verschwendet wird.“ Diese Fischereireform müsse hier endlich ein Ende setzen. 81 Prozent der Deutschen unterstützen eine Reform der Europäischen Fischereipolitik, die in Zukunft die Nachhaltigkeit von Fischprodukten garantieren soll.  

 

72 Prozent aller Befragten und fast drei Viertel der Deutschen (74 Prozent) gaben außerdem an, als Konsumenten keine ausreichende Information darüber zu erhalten, aus welchen Quellen „ihr“ Fisch stammt. „Die Umfrageergebnisse bescheinigen, dass die Verbraucher beim Einkauf nicht zur Überfischung beitragen wollen. Hier sind Politik und Einzelhandel aufgefordert, Fischprodukte besser und transparenter zu kennzeichnen.“ so Karoline Schacht, WWF-Expertin für Fischereipolitik.  

 

Europa ist der weltweit größte Importmarkt für Fisch und Fischereiprodukte und steht damit aus Sicht des WWF besonders in der Verantwortung für die Bedingungen unter denen Fisch gewonnen wird. Die europäischen Fischbestände sind derzeit allerdings zu 72 Prozent überfischt. Wichtige Arten wie der Blauflossentunfisch im Mittelmeer stehen am Rande des Kollapses, weil die Fischerei in unverantwortlicher Weise die Bestände bekannter Speisefische dezimiere. Schätzungsweise die Hälfte des in EU-Gewässern gefangenen Fisches wird tot wieder über Bord geworfen und bleibt ungenutzt.  

 

Die Umfrage wurde durchgeführt in Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, den Niederlanden, Polen, Portugal, Spanien, Schweden und Ungarn. 

Quelle: WWF

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