Wenn das Essen keinen Spaß mehr macht
Archivmeldung vom 18.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlWeihnachten ist das Fest der Liebe und das Fest des Schlemmens. Doch nicht jeder hat Grund zur Freude. Vielen Senioren verdirbt das Alleinsein den Appetit und sie haben auch keine Lust mehr, aufwändig für sich zu kochen. Zu wenig Appetit ist aber die Hauptursache für ein massiv unterschätztes Problem: Mangelernährung im Alter.
In Gesellschaft lieber Menschen schmeckt alles gleich viel besser.
"Viele ältere Menschen haben aber nicht mehr so oft die Gelegenheit,
im Kreise der Familie oder mit Freunden zu essen. Ihnen fehlen häufig
Anreiz und Energie, um sich abwechslungsreich und gesund zu
ernähren", erklärt Erhard Hackler, geschäftsführender Vorstand der
Deutschen Seniorenliga. Einsamkeit ist aber nur eine von vielen
Ursachen für Mangelernährung. Geschmacks-, Geruchs- und
Durstempfinden lassen im Alter immer mehr nach und damit auch der
Appetit. Zudem ist der Magen weniger dehnbar und signalisiert früher
ein Sättigungsgefühl. Auch Probleme beim Kauen und Schlucken oder die
regelmäßige Einnahme von Medikamenten können Senioren den Appetit
verderben.
Je älter und gebrechlicher ein Senior wird, desto größer ist sein Risiko für eine Mangelernährung: Während für jüngere Menschen Übergewicht und Fettleibigkeit ein großes Gesundheitsproblem darstellen, weisen rund 15 Prozent der zu Hause lebenden Senioren eine Mangelernährung auf. In Alten- und Pflegeheimen beträgt der Anteil sogar bis zu 65 Prozent. Im Hinblick auf Gesundheit, Lebensqualität und Selbstständigkeit im Alter kommt dem Ernährungsstatus aber eine enorme Bedeutung zu. Typische Alterserscheinungen, wie die Abnahme der Muskulatur und der Funktionsfähigkeit vieler Organe, stellen an sich noch keine Erkrankung dar. Erst im Zusammenwirken mit einer Mangelernährung entstehen daraus gravierende gesundheitliche Probleme.
Anzeichen einer Mangelernährung werden von den Betroffenen selbst,
aber oft auch von den Angehörigen, Betreuern und Pflegekräften, nicht
früh genug erkannt. Die DSL-Broschüre "Mangelernährung erkennen und
vermeiden" informiert daher, wie Mangelernährung rechtzeitig
diagnostiziert und behandelt werden kann. Der Ratgeber ist kostenlos
und kann schriftlich bei der Deutschen Seniorenliga e.V. (DSL),
Gotenstr. 164 in 53175 Bonn oder im Internet unter
www.dsl-mangelernaehrung.de angefordert werden.
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Seniorenliga e.V.