ödp kritisiert Entscheidung der EU Agrarminister, dass Bio-Kost ab 2009
Archivmeldung vom 20.06.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Einführung eines neuen einheitlichen europäischen Bio-Gütesiegels ist grundsätzlich begrüßenswert, damit die Verbraucher in ganz Europa gleichermaßen wissen, woran sie sind. Denn die Kennzeichnung von biologischen Lebensmitteln ist ein wichtiges Kaufkriterium für die Verbraucher. Zu Recht wird beim Begriff "Bio" vollständig ökologische Nahrung erwartet.
Leider werden die Öko-Standards für den Qualitätszusatz Bio ab 2009
durch die beschlossene Neufassung der EU-Öko-Verordnung drastisch
verschlechtert. Daher lehnt die Ökologisch-Demokratischen Partei (ödp),
die vom EU-Ministerrat unter Führung des Landwirtschaftsministers
Seehofer verabschiedete Neufassung ab, die eine so genannte
gentechnische "Verunreinigung" bis zu einer Höhe von 0,9 Prozent in
Biolebensmitteln erlaubt. Die genmanipulierten Bestandteile müssen auch
nicht auf der Bio-Verpackung gekennzeichnet werden und sind somit für
den Verbraucher nicht erkennbar.
Leider setzte sich Minister Seehofer gegen die Mehrheit der gewählten
Vertreter des Europaparlaments durch und öffnete der Gentechnik die Tore
in Biolebensmitteln.
"Die Erlaubnis von Gentechnikzusätzen in Lebensmitteln mit dem
EU-Bio-Siegel ist ebenso wie fehlende klare Verbotsvorschriften beim
Einsatz chemisch-synthetischer Pestizide blanker Hohn", so Steffen
Scholz, stellvertretender Bundesvorsitzender der ödp. Die Neuregelung
gefährdet nach Auffassung der ödp nicht nur den derzeitigen Bioboom und
die damit verbundenen Arbeitsplätze, sondern widerspricht auch dem
Willen der überwältigenden Mehrheit der deutschen Verbraucher. Das
Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer die Neuregelung als
"Quantensprung für den Ökolandbau in Europa" bezeichnet, zeigt nach
Auffassung der ödp einmal mehr, dass ihm die Interessen der
Gentechnikindustrie wichtiger sind als die der Verbraucher und der
landwirtschaftlichen Familienbetriebe.
"Künftig könne man nur noch den Branchenzeichen der Ökolandbau-Verbände
wie zum Beispiel Demeter, Bioland oder Naturland vertrauen", so Scholz
weiter.
Quelle: Pressemitteilung Ökologisch-Demokratische Partei (ödp)