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Trinkwasser: Millenniumsziel der UN unerreicht

Archivmeldung vom 05.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Trinkwasser: Zugang bleibt weiter ein Problem. Bild: pixelio.de, Lupo
Trinkwasser: Zugang bleibt weiter ein Problem. Bild: pixelio.de, Lupo

Hunderte Millionen Menschen haben auch heute keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die erste Erfolgsmeldung des neuen Jahrtausends hat sich jetzt als Wunschdenken der Vereinten Nationen erwiesen. 2012 erklärte die WHO, dass das Millenniumsziel, die Zahl der Menschen zwischen 1990 und 2015 zu halbieren, die keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser haben, erreicht ist. Jetzt hat das Bulletin of the World Health Organization eingeräumt, dass diese Meldung nicht standhält.

Laut Joe Brown vom Georgia Institute of Technology liegt das daran, dass es keine weltweiten Daten zur Sauberkeit von Trinkwasser gibt. Daher definierte die WHO das Gesundheitsziel in ein Technikziel um. Es sollte die Zahl der Menschen halbiert werden, die keinen Zugang zu einer verbesserten Wasserversorgung hat.

In der Praxis ermutigten Regierungen dazu, die Ziele zu erreichen, indem das gleiche schmutzige Wasser in neuen Leitungen geliefert wurde. Menschen, die eine Stunde am Tag schmutziges Flusswasser über eine Leitung bezogen, wurden mit Hausbewohnern in London oder New York gleichgesetzt. Laut Brown ist nicht davon auszugehen, dass "verbessert" in diesem Zusammenhang das gleiche bedeutet, wie "sicher".

Afrika mit gigantischem Nachholbedarf

New Scientist hat bereits früher darüber berichtet, dass Experten nicht glauben, dass die Vereinten Nationen ihr Ziel erreicht haben. Eine Studie ging bereits damals davon aus, dass 50.000 Bohrlöcher, Pumpen und Quellen in Afrika verfallen. Seit 2012 gibt es immer mehr Hinweise, das viele der zur Trinkwasserversorgung installierten Anlagen nicht sicher sind.

Mark Sobsey von der University of North Carolina zum Beispiel berichtete im vergangenen Jahr davon, dass 47 Prozent der verbesserten Wasserversorgung in Leitungen eine Qualität mit hohem bis sehr hohem Risiko lieferten und daher nicht als sicheres Trinkwasser angesehen werden können.

Bessere Wasserversorgung erforderlich

Bis zu 1,8 Mrd. Menschen, ein Viertel der Weltbevölkerung, könnte es laut dem Wissenschaftler an einer sicheren Wasserversorgung fehlen. Das ist mehr als das Doppelte der von der WHO geschätzten 783 Mio. Betroffenen. Sobsey geht davon aus, dass zur Erreichung des UN-Ziels immer noch 700 Mio. Menschen fehlen.

Laut Bruce Gordon ist es der WHO bewusst, welche Themen in der neuen Publikation aufgeworfen werden. "Die Ziele sind in Hinblick auf die verbesserte Versorgung erreicht worden. Viele Menschen dürften aber auch heute noch keinen Zugang zu sicherem Wasser haben." Die WHO plane für die Zukunft eine bessere Kontrolle. Es sollen neue kostengünstige Tests für die Feststellung der Wasserqualität eingesetzt werden.

Quelle: www.pressetext.com/Michaela Monschein

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