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Körner statt Currywurst

Archivmeldung vom 16.02.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.02.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Fix auf die Hand und doch gesund: Statt Fritten, Currywurst und Burgern lieber Körnerbratlinge, Tofu-Salate oder Vollkorn-Klappstullen. In Deutschlands Großstädten wird das Bio-Fast-Food entdeckt.

In München, Hamburg oder Berlin gibt es mittlerweile zahlreiche edle Öko-Imbisse für den schnellen Hunger. Frische leichte und fix zubereitete Küche liegt im Trend, beobachtet auch der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Dehoga. «In einer immer komplexeren Welt steigt der Wunsch nach mehr Sicherheit, auch beim schnellen Essen», sagt Sprecherin Stefanie Heckel.

«Ich wollte nicht länger mit ansehen, dass sich Menschen mit ungesundem Fast Food vollstopfen», sagt Unternehmer Matthias Rischau, der schon 2006 in Berlin das erste deutsche Bio-Fast-Food-Restaurant eröffnete. Am Anfang stand er noch selbst in seinem Laden im gutbürgerlichen Charlottenburg und schmierte Pausenbrote. Mittlerweile zählt seine «Gorilla»-Kette in Berlin fünf Filialen.

«Der Gorilla lebt im Wald. Wenn er Hunger hat, zupft er sich Blätter, isst solange bis er satt ist. Der Gorilla isst kein Fett und keinen Zucker» - so Rischaus Motto. Am ständig frisch bestückten Büfett gibt es Tofusalat mit Sternanis, Couscous-Varianten und knackige Blattsalate. Alles ökologisch, gesund und möglichst umweltfreundlich im durchgestylten Ambiente. Die meisten Zutaten kommen aus Mecklenburg und Brandenburg. Der studierte Jurist betreibt seine Fast-Food-Kette mit einem ehemaligen Unternehmensberater. In diesem Jahr wollen sie auch in anderen Großstädten Filialen öffnen.

Ziemlich edel ist auch das «Fresh N Friends». Hier flimmern die Wände neongrünpink und in den Chromregalen liegen kulinarische Extravaganzen wie Zitronen-Thaibasilikum-Gelee und Fleur de Sel aus Ibiza. In den vier Berliner Filialen gibt es Bio-Pastasalate, geeiste Melonensuppe mit Ingwer oder CO2-freien Kaffee aus fairem Handel. «Wer die Natur liebt, kommt in die City», hat sich Jan Rosenkranz auf die Fahne geschrieben, der selber lange für die Steakhouse-Kette Blockhaus tätig war. In seinem «Nat. Fine Bio Food» in der Hamburger Innenstadt stehen vor allem saisonale und regionale Speisen auf der Karte. In einer offenen Küche werden «Orientalische Falafel» oder «Bachforellen mit Salsa Verde» schnell zubereitet.

«Waku Waku»-Gründer Pascal Le Pellec war früher Geschäftsführer bei Burger King. Mit seinem im vergangenen November in Hamburg eröffneten «ersten deutschen» Bio-Wokrestaurant - japanisch heißt «Waku» heiß gebraten - will er nun auch einen Beitrag für den Schutz der Umwelt und die Gesundheit seiner Kunden leisten. Langfristig plant Pellec mit seinen beiden Partnern Gregor Wöltje und André Lacroix 50 Bio-Wokrestaurants in ganz Europa.

Bio gibt es auch auf dem Münchner Flughafen. Im schicken «Bistro Organic» im Terminal 2 werden schon seit 2007 Salate, Snacks und belegte Brote - alles frisch und mit unbehandelten Zutaten aus 100 Prozent kontrolliert biologischem Anbau - angeboten.

Ein wenig Bio hat auch der amerikanische Burgerbräter McDonald's in sein Programm aufgenommen. So gibt es bei den «Happy Meals» Biomilch und in den McCafés steht die Ökobrause Bionade auf dem Tresen. Das Unternehmen, das immer wieder gegen das Image ungesunder Speisen ankämpft, legt zunehmend Wert auf heimische Zutaten. So werden für die Pommes überwiegend Kartoffeln aus der Region genommen. «Aufgrund der Masse an Produkten können wir aber nicht auf 100 Prozent Bio setzen», sagt Sprecher Martin Nowicki.

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