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Diabetes-Gesellschaft: Ungesunde Lebensmittel höher besteuern, gesunde Nahrung entlasten

Archivmeldung vom 28.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) hat Bundestag und Bundesregierung aufgefordert, im Kampf gegen das wachsende Problem von Übergewicht und Folgekrankheiten wie Diabetes, besonders zucker- und fetthaltige Lebensmittel zu besteuern, gesunde Nahrung hingegen steuerlich zu entlasten.

Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte DDG-Geschäftsführer Dietrich Garlichs: "In Deutschland gibt es bereits über sechs Millionen Menschen mit Diabetes, und jedes Jahr kommen 300.000 hinzu. Die Kosten gefährden die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems." Seinen Angaben zu Folge beliefen sich die jährlichen Ausgaben für die Behandlung der Krankheit und ihrer Folgen bereits jetzt auf 35 Milliarden Euro. Das Geld fehle an anderen Stellen.

"Alle bisherigen Appelle haben nichts gebracht", sagte Garlichs der "NOZ". Dabei widersprach er dem Vorwurf, eine Fett- und Zuckersteuer würde besonders Geringverdiener treffen und sei daher sozial ungerecht. "Das Gegenteil ist der Fall: Werden im gleichen Zug die Steuern auf gesunde Lebensmittel gesenkt, profitieren Geringverdiener nicht nur finanziell, sondern auch gesundheitlich." Gerade im Bereich der unteren Einkommensgruppen sei der Konsum ungesunder Lebensmittel vergleichsweise hoch. Diese höher zu besteuern und auf diesem Weg das Kaufverhalten zu beeinflussen sei auch mit Blick auf die gesamtgesellschaftlichen Folgekosten notwendig.

Auch den Nahrungsmittelproduzenten entstünde kein Nachteil, so Garlichs. "Wenn für alle Hersteller die gleichen Bedingungen herrschen, dann besteht nicht die Gefahr einer Wettbewerbsverzerrung." Außerdem profitiere die Lebensmittelindustrie davon, wenn Menschen gesünder seien und daher länger lebten

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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