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Grüne: Neue Antibiotika-Zahlen in Massentierhaltung sind alarmierend

Archivmeldung vom 01.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de
Bild: uschi dreiucker / pixelio.de

Friedrich Ostendorff, Bundestagsabgeordneter der Grünen und Sprecher für Agrarpolitik, hat den Einsatz von Antibiotika bei der Zuchttierhaltung scharf kritisiert.

"Der oftmals wahllose und ungezielte Einsatz dieser Mittel in der Massentierhaltung ist eine Verantwortungslosigkeit sondergleichen", erklärte Ostendorff am Freitag. "Bestürzend ist der sprunghafte Anstieg bei den für die Humanmedizin besonders wichtigen Reserveantibiotika. Gerade diese Medikamente müssten sparsam eingesetzt werden, um die Entwicklung resistenter Bakterien zu bremsen, gegen die es kaum noch Mittel gibt. Dass in der Tierhaltung nun ausgerechnet Reserveantibiotika einen Boom erleben, ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die von steigenden Resistenzen betroffen sind."

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat bereits vor einem "Zeitalter" gewarnt, in dem selbst ein entzündeter Kratzer im Knie nicht mehr zu behandeln sei. "Während Länder wie Dänemark und die Niederlande zeigen, wie man den Einsatz von Reserveantibiotika in der Tierhaltung zurückdrängt, wird in Deutschland nur zögerlich eingegriffen. Die Bundesregierung muss beim Antibiotikaverbrauch in der Massentierhaltung nun endlich die Reißleine ziehen", so der Grünen-Politiker weiter.

"Zudem schürt die Bundesregierung die Fleischproduktion in Deutschland weiter an, obwohl die Bevölkerung immer weniger Fleisch verzehrt. Statt einer ökologisch-verantwortungsvollen Tierhaltung werden so Agrarexporte befeuert, koste es, was es wolle. Die Gesundheit der eigenen Bürgerinnen und Bürger sowie das Wohl der Tiere sind ganz offensichtlich nachrangig."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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