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40 Tonnen offenbar konventionelle Erdbeeren als bio verkauft

Archivmeldung vom 11.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Astrid Friedrich / pixelio.de
Bild: Astrid Friedrich / pixelio.de

Ein türkischer Exporteur hat 40 Tonnen offenbar konventionelle Erdbeeren als Bioprodukte nach Deutschland geliefert. Das geht laut einem Bericht der Tageszeitung "taz" aus Unterlagen der EU-Kommission und von beteiligten Unternehmen hervor.

Ein Labor fand in Proben der Tiefkühlware rund 25 im Ökolandbau verbotene Pestizidwirkstoffe. Die Europäische Kommission schreibt in einer Meldung an die Behörden der EU-Staaten, dass unter anderem "aufgrund der Menge der verschiedenen gefundenen Pestizidrückstände es einen starken Verdacht gibt für Lebensmittelbetrug und wahrscheinlich Umlenkung vom konventionellen zum ökologischen Landbau". Daraufhin wurden die 4.000 Kartons mit je 10 Kilogramm der Früchte für die Vermarktung gesperrt. Die Erdbeeren sollten dem Importeur zufolge zum Beispiel Müslis, Früchtetees oder Snacks beigemischt werden.

Der Fall gehört zu "Opson VIII", einer von den Polizeiorganisationen Interpol und Europol koordinierten Operation gegen irreführende und betrügerische Praktiken in der Lebensmittelbranche. Die verdächtige, im September angekommene Lieferung entspricht etwa 2 Prozent der gesamten deutschen Bio-Erdbeerernte von 2017.

Der deutsche Importeur betonte, dass nur 2 der etwa 25 Messwerte von Pestiziden in den Erdbeeren leicht über dem Orientierungswert des Bundesverbands Naturkost Naturwaren von 0,010 Milligramm Wirkstoff pro Kilogramm Produkt lägen. Manche Unternehmen recherchieren erst ab dieser Menge, ob gegen die Regeln für den Ökologischen Landbau verstoßen wurde oder ob die Chemikalien beispielsweise durch unvermeidbare Abdrift von konventionellen Feldern in die Bioware gelangt sind. Derzeit wird dem Importeur zufolge geklärt, ob die Ware als konventionell oder bio einzustufen ist.

Quelle: taz - die tageszeitung (ots)

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