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Nestlé, Aldi und Lidl führen den Nutri Score ein, Unilever ist kritisch

Archivmeldung vom 11.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Fragwürdige Nutri-Score-Kennzeichnung (A) für höchste Qualität?
Fragwürdige Nutri-Score-Kennzeichnung (A) für höchste Qualität?

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der weltgrößte Lebensmittelhersteller Nestlé will den Nutri Score auch für Produkte einführen, die bei der Nährwertkennzeichnung schlecht abschneiden. "Wir werden das Nutri-Score-System breit umsetzen und auch Produkte kennzeichnen, die aufgrund ihrer Zusammensetzung eher eine Bewertung des roten Farbspektrums bekommen - beispielsweise Süßwaren", sagte ein Sprecher dem Tagesspiegel.

So sollen etwa auch "Kitkat"- oder "Lion"-Schokoriegel gekennzeichnet werden. Der Nutri Score zeigt auf einer fünfstufigen farbigen Skala, ob ein Lebensmittel gesund ist oder nicht. Das Bundesernährungsministerium führt das System in Deutschland ein. Im Ministerium rechnet man damit, dass die Verordnung für die neue Nährwertkennzeichnung frühestens Mitte des Jahres in Kraft sein wird, wie eine Sprecherin dem Tagesspiegel mitteilte. Die Teilnahme an dem System ist freiwillig.

Während Nestlé bereits im ersten Halbjahr starten will, warten Aldi und Lidl noch ab. Beide Discounter erklärten auf Tagesspiegel-Anfrage, dass sie das neue System einführen werden, allerdings erst dann, wenn die rechtlichen Voraussetzungen vorliegen. Lidl prüft derzeit, wie man den Nutri Score umsetzen kann, Aldi kündigte an, man werde "zügig in die Umsetzung gehen", wenn die Verordnung unter Dach und Fach ist.

Während auch Iglo und Bofrost den Nutri Score auf ihre Packungen drucken wollen, gibt es beim Knorr- und Langnese-Hersteller Unilever Kritik. Der Konzern zieht ein portionsbasiertes Kennzeichnungssystem vor. Der Nutri Score reflektiere "nicht die Bedeutung unterschiedlicher Lebensmittel für die Ernährung und hilft den Verbrauchern nur bedingt bei der Zusammenstellung einer ausgewogenen Ernährung", sagte eine Sprecherin dem Tagesspiegel. Ob man das System in Deutschland nutzt, will Unilever erst dann entscheiden, wenn die regulatorischen Rahmenbedingungen vorliegen.

Quelle: Der Tagesspiegel (ots)


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