Kakao kann heilen
Archivmeldung vom 24.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDass Kakao und Schokolade lecker schmecken und glücklich machen können, wissen nicht nur Kinder seit langem. Wissenschaftler der Universität Münster haben jetzt festgestellt, dass Kakao auch heilen und Krankheiten vorbeugen kann.
Die Pharmazeuten Prof. Dr. Andreas Hensel und Dr. Alexandra Deters und die
Lebensmittelchemiker Prof. Dr. Thomas Hoffman und Dr. Timo Stark sind für ihre
Erfindung von "CocoaHeal", einer neuen Substanzklasse aus Kakao mit
beeindruckenden Wundheilungseigenschaften, am 23. November in Mülheim/Ruhr vom
nordrhein-westfälischen Wissenschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas
Pinkwart ausgezeichnet worden. Die vier münsterschen Wissenschaftler erhielten
den mit 8.000 Euro dotierten dritten Preis beim Hochschulwettbewerb "Patente
Erfinder".
Prof. Dr. Andreas Hensel und Dr. Alexandra Deters vom Institut
für Pharmazeutische Biologie und Phytochemie sowie Prof. Dr. Thomas Hoffmann und
Dr. Timo Stark vom Institut für Lebensmittelchemie der WWU Münster haben eine
neue Stoffklasse aus Kakao isoliert und charakterisiert. Diese als "CocoaHeal"
bezeichnete Substanz wirkt wachstumsfördernd auf Hautzellen, die so genannten
Keratinozyten. Die hautgenerativen und wundheilenden Eigenschaften von
"CocoaHeal" können in der Therapie und Prävention wunder Hautpartien bei
Bettlägrigen, zur Behandlung von Sonnenbrand, aber auch im Kosmetikmarkt bei
"Anti-Aging-Produkten" eingesetzt werden. Außerdem verhindert "CocoaHeal", dass
sich die Magengeschwüre verursachenden Bakterien "Heliobacter pylori" im
Magengewebe einnisten können.
Die Erfindung aus Münster wurde bereits zum
Patent angemeldet und wird von "Provendis", der Patentverwertungsagentur der
Hochschulen des Landes NRW, im Auftrag der Universität Münster vermarktet.
Mehrere Unternehmen haben bereits Interesse an entsprechenden Kakaoextrakten und
den isolierten Reinsubstanzen bekundet.
Bei der Preisverleihung in
Mülheim/Ruhr, an der auch Münsters Universitätsrektorin Prof. Dr. Ursula Nelles
teilnahm, zeichnete Innovationsminister Pinkwart insgesamt vier Forscherteams
von nordrhein-westfälischen Hochschulen für besonders innovative Erfindungen mit
Preisen im Gesamtwert von 41.000 Euro aus. Über 70 Arbeitsgruppen aus allen
Fachrichtungen hatten sich um die vom Innovationsministerium und Provendis
ausgelobten Preise beworben.
"Jede Erfindung beginnt mit einer Idee.
Auf dem Weg von der Idee zur Innovation braucht es neben der unverzichtbaren
wissenschaftlichen Neugierde und Kompetenz ein starkes, oftmals
interdisziplinäres Team und nicht zuletzt Mut und Phantasie zum
unternehmerischen Denken und Handeln", sagte Minister Pinkwart in seiner
Laudatio auf die Preisträger aus Aachen, Bonn, Gelsenkirchen und Münster.
Innovation heiße nicht nur, eine Idee zur Erfindung reifen zu lassen, sondern
auch diese erfolgreich in Produkte und Prozesse umzusetzen. Für diesen wichtigen
Schritt wünschte der Minister den "patenten Erfindern" viel Glück und versprach
die Unterstützung des Landes.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.