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Biokäufer ernähren sich gesünder als Nicht-Biokäufer

Archivmeldung vom 23.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Das deutsche staatliche Bio-Siegel Einführung im September 2001 Bild: de.wikipedia.org
Das deutsche staatliche Bio-Siegel Einführung im September 2001 Bild: de.wikipedia.org

Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem Einkauf von Biolebensmitteln und dem Lebensstil. "Wenn sich Menschen entscheiden, Lebensmittel aus ökologischer Erzeugung zu kaufen, zeigen sie auch ein insgesamt gesünderes Ernährungsverhalten und einen günstigeren Lebensstil", so Professor Dr. Ingrid Hoffmann vom Max-Rubner-Institut (MRI) bei einem Workshop zum Forschungsprojekt "Auswertung der Daten der Nationalen Verzehrsstudie II: Eine integrierte verhaltens- und lebensstilbasierte Analyse des Bio-Konsums". Dazu wurden Mitte Juni 2010 in Karlsruhe die interessantesten Ergebnisse vorgestellt.

Insgesamt essen Biokäufer mehr Obst und Gemüse und weniger Fleisch und Wurstwaren als Nicht-Biokäufer. Auch Süßwaren und Limonaden stehen seltener auf dem Einkaufszettel, außerdem rauchen sie weniger und sind sportlich aktiver als Menschen, die keine Biolebensmittel kaufen. Unter den Käufern von Bioprodukten sind nicht - wie oft vermutet - nur Personen mit hohem Einkommen. Selbst in der Gruppe mit dem niedrigsten Einkommen fanden sich so genannte Intensivkäufer von biologischen Lebensmitteln. Mehr als die Hälfte der so genannten Bio-Intensivkäufer sind über 50 Jahre alt. Das ist nicht überraschend, denn Gesundheitsfragen sind für junge Menschen eher seltener ein Thema. Um auch da ins Geschäft zu kommen, muss die Bio-Branche auch bei ihnen noch etwas für‘s Image tun.

Deutliche Unterschiede finden sich auch bei den Themen Ernährungswissen und Ernährungsinformation: Biokäufer verfügen zu 39 Prozent über "gutes Ernährungswissen", Nicht-Biokäufer nur zu 23 Prozent. Bei den Nicht-Biokäufern gaben doppelt so viele Personen an, sich gar nicht über Ernährungsfragen zu informieren wie bei den Biokäufern. Auch in der Bewertung von Risiken im Bereich der Lebensmittelqualität, allgemeiner Gesundheitsgefährdungen und unterschiedlicher Verfahren der Lebensmittelverarbeitung unterscheiden sich die Gruppen. Biokäufer sind generell skeptischer und kritischer. Als wichtigste Kaufmotivation wurde das Nachhaltigkeitsbewusstsein ausgemacht, das die Kriterien artgerechte Tierhaltung, Fair gehandelte Produkte, Öko-Verpackung, keine gentechnisch veränderten Lebensmittel, Regionalität sowie Saisonalität umfasst - übrigens noch etwas häufiger bei den Frauen als bei den Männern.

Dr. Marianne Eisinger-Watzl vom MRI betonte, dass die Auswertung keine Ursachen für das beobachtbare Verhalten aufzeigen könne. Die NVS II sei eine sehr große Momentaufnahme des Jahres 2006. Verläufe und zeitliche Entwicklungen könnten daraus naturgemäß nicht abgeleitet werden. Seit 2008 werden die gleichen Teilnehmer hierzu immer wieder befragt. Das ist Teil des Nationalen Ernährungsmonitorings (NEMONIT), das auf der NVS II aufbaut.

Quelle: aid infodienst

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