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Ernteausfall: US-Fastfood-Ketten sparen Tomaten

Archivmeldung vom 04.03.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Engpass bei Tomaten treibt Preise an. Bild: pixelio.de, Halina Zaremba
Engpass bei Tomaten treibt Preise an. Bild: pixelio.de, Halina Zaremba

Frostige Temperaturen Anfang Januar haben zu großen Ernteausfällen in Floridas Tomaten-Anbaugebieten geführt. Fastfood-Ketten, Restaurants und Supermärkte mussten daraufhin ihre Vorräte rationieren. Die unerwartete Verknappung des Angebots erwischt viele US-Konzerne auf dem falschen Fuß. So erwarten Experten für das populärste Gemüse der Amerikaner einen starken Preisanstieg. Die schlechte Liefersituation hat beispielsweise bei Wendy's dazu geführt, dass Tomaten nicht länger automatisch in Sandwiches kommen.

Aber auch bei gehobenen Haubenlokalen in den USA dürften die Gäste vielerorts nicht ganz das bekommen, was sie bestellt haben. "Die Menschen mögen Tomaten in ihrem Salat und in ihren Sandwiches sehr. Dennoch weisen wir sie rechtzeitig darauf hin, dass die Qualität nicht wie gewohnt ist", lässt sich Sam Berngard, Präsident der Taste America Restaurant Group, in einem Bericht des Wall Street Journals zitieren. Das mit seinem Ableger Lloyds auf die US-Küche spezialisierte Unternehmen gerät wie auch Erzkonkurrent Subway in die Bredouille.

Die Schnellrestaurant-Kette hat inzwischen zwar angekündigt, auch weiterhin Tomaten in ihren Produkten anzubieten. Aufgrund des knappen Angebots in den USA sollen die Kunden aber auf verschieden verwendete Tomatensorten hingewiesen werden. Auch wenn der Schritt für Subway kein gewöhnlicher ist, war er nötig, um die verfügbaren Mengen an verschiedenen Tomatensorten effektiv zu nutzen. Der lange Frost hat in Florida, für diese Jahreszeit der größte Tomatenhersteller, rund 70 Prozent der Erntebestände zerstört.

Hohe Preise für Premiumsorten

Der Florida Tomato Growers Exchange nach kostet eine Stiege mit 25 Tomaten inzwischen 30 Dollar. Vor einem Jahr lag der Preis noch bei 6,45 Dollar. Dass das Geschäft trotzdem Abnehmer findet, zeigt sich daran, dass Restaurants hochwertige Tomaten sogar für bis zu 45 Dollar kaufen. "Dass die Preise für Premiumsorten auf einem sehr hohen Niveau liegen, hat weniger mit dem Wetter als mit dem generell geringen Ertrag bei einigen Sorten zu tun", so der österreichische Tomaten-Hersteller Erich Stekovics im pressetext-Gespräch.

Trotz der Wettereskapaden bleiben die Preise für Tomaten-verwandte Produkte wie Ketchup oder Saucen stabil. Fachleute rechnen damit, dass die Preise für frische Tomaten bis April wieder fallen werden. Denn viele Landwirte in Südflorida ernten ab diesem Zeitpunkt neue Tomaten, deren Qualität nicht mehr überdurchschnittlich ist. Dennoch sorgt sich ein Großteil der Tomaten-Erzeuger Floridas darum, mit dem Ernteausfall weitere Marktanteile gegenüber der mexikanischen Konkurrenz zu verlieren.

Quelle: pressetext.austria (Florian Fügemann)

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