Skandal größer als bekannt: Mehr als 28 Millionen Fipronil-Eier nach Deutschland geliefert
Archivmeldung vom 16.08.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDer Fipronil-Skandal hat eine weit größere Dimension als bislang bekannt. Wie die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet, sind allein nach Niedersachsen 28.107.905 Eier geliefert worden, die möglicherweise mit dem Insektizid belastet sind. Die Bundesregierung hatte zuletzt erklärt, es seien bis zu 10,7 Millionen mögliche Fipronil-Eier nach Deutschland geliefert worden.
Die Zeitung beruft sich auf eine Auswertung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums auf Basis der Daten im EU-Schnellwarnsystem. "Rückrufe zu allen diesen Chargen sind erfolgt", teilte das Ministerium in Hannover mit. Weiter hieß es, dass aus dem Bundesland wiederum knapp 17 Millionen Fipronil-Eier nach außerhalb geliefert worden sind. Das umfasst sowohl Chargen aus Verdachtsbetrieben in den Niederlanden als auch aus den insgesamt vier Legehennenbetrieben in dem Bundesland, in denen Fipronil nachgewiesen worden ist.
Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer (Grüne) sagte der "NOZ" zu der Differenz: "Die Zahlen stammen aus dem EU-Schnellwarnsystem. Da hätte der Bund auch selbst reinschauen können." Angesichts der "erschreckend großen Zahl" an Fipronil-Eiern habe sich die Strategie des Bundeslandwirtschaftsministers nicht bewährt, den Skandal herunterzuspielen, sagte Meyer.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)