Übergewicht durch schnelles Essen

Wer sich beim Essen keine Zeit lässt, geht damit das Risiko ein, übergewichtig zu werden.

"Schling doch nicht so." Diese Mahnung der Mutter haben wohl viele Menschen als Kind gehört. Und sie meinte es gut damit, denn zu schnelles Essen kann das Übergewichtsrisiko fast verdoppeln. Zu dieser Erkenntnis sind Wissenschaftler der Osaka University und der Universität von Nottingham durch die Untersuchung der Essensgewohnheiten von fast 3 000 Menschen gekommen. Erforscht wurde dabei der Zusammenhang zwischen Essgeschwindigkeit, Sättigungsgefühl und Übergewicht.

Fast die Hälfte der Teilnehmer neigte dazu, schnell zu essen. Von ihnen waren 84 Prozent der Männer und mehr als die Hälfte der Frauen im Vergleich zu jenen Teilnehmern, die nicht schnell essen, eher übergewichtig. Das Sättigungsgefühl stellt sich erst nach knapp 20 Minuten ein, so dass Schnellesser, die ihre Nahrung hinunterschlingen, bis sie satt sind, sogar eine drei Mal höhere Tendenz zum Übergewicht aufweisen.

Bewusstes und langsames Essen hat dagegen laut des Berichtes im "British Medical Journal" einen positiven Einfluss auf das Gewicht. Um nicht zu schnell zu essen, ist es ratsam, sich für die Mahlzeiten Zeit zu nehmen. Jeder Bissen ist mehrfach zu kauen und erst hinunterzuschlucken, wenn alles mit den Zähnen zerkleinert wurde. Wer dennoch dazu neigt, in die alte Gewohnheit des gehetzten Essens zu verfallen, kann sich mit den klassischen Benimm-Regeln helfen: Gerade an einem Esstisch zu sitzen, mit Messer und Gabel nur kleine Happen zu sich zu nehmen und dabei weder fernzusehen noch zu lesen. Eine angenehme Atmosphäre trägt ebenfalls dazu bei, sich zu entspannen und weniger zu hetzen.