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„Fingerabdruck“ überführt Lebensmittelfälscher

Archivmeldung vom 30.11.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.11.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: O. Fischer / pixelio.de
Bild: O. Fischer / pixelio.de

Glykol in Wein, Methanol in Spirituosen oder „Gammelfleisch“: Lebensmittelskandale erschüttern das Vertrauen gegenüber Herstellern, Händlern und Behörden. Woher Waren kommen und ob sie mit ihrer Kennzeichnung übereinstimmen, ist angesichts globaler Lieferketten, zunehmender Produktvielfalt und neuer Herstellungstechnologien immer schwieriger zu bestimmen. Vor diesem Hintergrund wurde im Forschungsprojekt „FoodAuthent“ die Open-Source-Software „fAuthent“ entwickelt. Das dreijährige Vorhaben konnte zeigen, dass die Software das Potential hat, „Fingerabdruck“-Analyseverfahren in der Lebensmittelüberwachung auf breiter Basis einzusetzen. Auf einer Expertenkonferenz am Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) am 26. November wurden die Projektergebnisse vorgestellt.

In dem Projekt, das im Dezember 2019 zu Ende geht, wurden auch Analyseverfahren erprobt, die die Zusammensetzung von Lebensmitteln bestimmen und somit deren individuellen chemischen „Fingerabdruck“ abbilden können („Fingerprinting-Analyseverfahren“). Dieser „Fingerabdruck“ kann mit unverfälschten Lebensmittelproben verglichen werden, die in einer Referenzdatenbank hinterlegt sind. Fälschungen, etwa zugesetzte Substanzen, lassen sich auf diese Weise erkennen. Genauso können die geografische Herkunft eines Produkts, die verwendeten Sorten und die Herstellungsprozesse analysiert werden. Mit dem Abgleich lässt sich also klären, ob es sich bei einem Produkt tatsächlich um das gekennzeichnete Lebensmittel handelt. „Fingerprinting-Analyseverfahren ergänzen die klassischen zielgerichteten Untersuchungen“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. „Sie sind ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung von Lebensmittelkriminalität.“

Fingerprinting-Analyseverfahren wurden im Projekt beispielsweise an Waren aus den Produktgruppen Hartkäse, Speiseöl und Spirituosen erprobt. Die fAuthent-Software soll es zukünftig sowohl behördlichen Einrichtungen als auch Lebensmittelunternehmen ermöglichen, derartige Analyseverfahren selbst besser zu nutzen und Ergebnisse untereinander auszutauschen. Dazu bietet fAuthent die benötigte Datenplattform, mit der „Fingerabdrücke“, Referenzmesswerte aber auch Datenanalyseverfahren gespeichert und gemeinsam genutzt werden können.

Die Projektpartner planen, die IT-Plattform auf Open-Source-Basis weiter auszubauen und diese nutzerfreundlicher zu gestalten, so dass zukünftig Fingerprinting-Analysedaten zwischen Herstellern, Händlern und Behörden sicher übertragen und abgerufen werden können. Das fAuthent-System stellt sicher, dass alle Systempartner die Kontrolle über ihre eigenen Daten behalten.

Das Forschungsprojekt FoodAuthent wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Forschungsschwerpunkt „Herkunftsnachweis Lebensmittel“ gefördert. Für das Projekt kooperieren neben dem Bundesinstitut für Risikobewertung die Universität Konstanz sowie die Firmen benelog GmbH & Co. KG, Eurofins Analytik GmbH, GS1 Germany und Lablicate GmbH.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) (idw)

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