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Steaks kommen künftig aus dem Bioreaktor

Archivmeldung vom 25.10.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.10.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Muskelzellen in verschiedenen Wachstumsphasen.
Muskelzellen in verschiedenen Wachstumsphasen.

Bild: Mike Silver, tufts.edu

Schlachtvieh könnte eines Tages von Steaks und Filets aus dem Labor abgelöst werden. Dazu werden den Tieren, deren Fleisch gewünscht ist, Muskelzellen entnommen und vermehrt, wie Forscher der Tufts University meinen. Sie haben herausgefunden, dass sich das Zellwachstum stark beschleunigt, wenn die Nährlösung mit den Proteinen Myoglobin oder Hämoglobin versetzt wird. Der Zusatz verbessert auch die Zusammensetzung des künstlichen Fleischs und dessen Farbe.

Geschmack und Farbe verbessert

Bioengineering-Professor David Kaplan und sein Team haben mit Muskelzellen von Rindern experimentiert. Diese verstärkten ihren Stoffwechsel, wenn die Nährlösung angereichert wurde. "Geschmack, Struktur und Farbe des so hergestellten Fleisches sind entscheidend dafür, ob die Verbraucher es akzeptieren", so Kaplan. "Wenn es unser Ziel ist, etwas Steakähnliches herzustellen, müssen wir die Bedingungen schaffen, unter denen die Zellen so wachsen, dass sie echtem Muskelfleisch gleichen."

Der Grund für den Versuch, Fleisch für Konsumenten in Bioreaktoren herzustellen, ist die Notwendigkeit, die Ressourcen zu verringern, welche die industrielle Massentierzucht verbraucht, also den Bedarf an Futter. Zweiter Grund ist die Entlastung der Umwelt. Nutztiere werden mit der Emission von Treibhausgasen, Antibiotika-Resistenzen, Haltungsfehlern und Landverbrauch in Verbindung gebracht. Krassestes Beispiel ist die Rodung immer weiterer Teile des Regenwaldes am Amazonas, um Platz für Rinderfarmen zu schaffen.

Fleischlose Burger waren Vorbild

Die Forscher kamen auf die Idee, es mit Hämoglobin zu versuchen, weil dieses Protein bei der Herstellung von Burgern aus Soja eingesetzt wird. Dann probierten sie es auch mit Myoglobin. Ersteres ist ein natürlicher Bestandteil von Muskeln, Letzteres findet sich in Blut. Beide transportieren Eisenatome, die den Geschmack von Fleisch beeinflussen.

Das kalifornische Unternehmen Impossible Foods, das den fleischlosen Burger erfunden hat, will bereits einen Weg gefunden haben, Hämoglobin aus Pfanzen zu gewinnen. Sie schleusten das entsprechende Gen, das in den Knollen von Soja zu finden ist, in Hefezellen ein. Diese produzierten das Protein dann in Bioreaktoren.

Quelle: www.pressetext.com/Wolfgang Kempkens

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