Titandioxid - Foodwatch fordert Rückruf von rosa Oetker-Kuchendekor
Archivmeldung vom 04.09.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Verbraucherorganisation Foodwatch legt im Streit um Titandioxid in Backzutaten nach und wirft Dr. Oetker "Täuschung der Öffentlichkeit" vor. In einem Brief an das Unternehmen, welcher der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vorliegt, fordert Foodwatch zudem, ein bestimmtes Kuchendekor-Produkt sofort vom Markt zu nehmen.
Im "Dekor Kreation Rosa Mix" bestehe der enthaltene Weißmacher Titandioxid zu 100 Prozent aus besonders umstrittenen Nanopartikeln, so Foodwatch. In seiner allerkleinsten Form stehe Titandioxid (E171) im Verdacht, Krebs auslösen zu können. Die Dekor-Zuckerartikel sind sehr beliebt zur Verzierung von Kuchen vor allem für Kindergeburtstage. Das Bielefelder Unternehmen betonte, an Alternativen zu arbeiten.
"Dabei handelt es sich jedoch um einen sehr komplexen und umfangreichen Prozess, der nicht von heute auf morgen erfolgen kann", erklärte Dr. Oetker gegenüber der WAZ. Inzwischen habe man sich "allerdings das Ziel gesetzt, dass eine Umstellung der Produkte bis Ende des ersten Quartals 2020 erfolgen" solle. Oetker erklärte, alle seine Lieferanten hätten "erneut bestätigt, dass das verwendete Titandioxid keine Nanopartikel aufweist". Den Vorwurf der Täuschung "weisen wir daher entschieden von uns ab".
Weil alle Oetker-Produkte einwandfrei verkehrs- und verzehrfähig seien, gebe es "somit in keiner Hinsicht den Bedarf eines Verkaufsstopps". Foodwatch-Experte Patrick Müller betont dagegen, die Laboranalysen hätten in allen Proben von Oetker-Produkten Nanopartikel nachgewiesen. Wenn das Unternehmen das Gegenteil behaupte, sei das "zu 100 Prozent gelogen". Bei besagtem Kuchendekor aus rosa Zucker-Sternchen und Perlen bestehe das enthaltene Titandioxid vollständig aus Nanopartikeln. Oetker teilte der WAZ mit, zu den Foodwatch-Analysen noch auf die Einschätzung eines weiteren externen Labors zu warten. Aber: "Leider haben uns bisher alle renommierten Labore mitgeteilt, dass sie Titandioxid lediglich im Rohmaterial (Pulver) prüfen können, jedoch nicht im Endprodukt."
Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)